Adiantum venustum D. Don
Zierlicher Frauenhaarfarn, Immergrüner Frauenhaarfarn, Pteridaceae - Saumfarngewächse
früher: Polypodiaceae - Tüpfelfarngewächse
25–50 cm, immergrün, mehrjährig
Der Zierliche Frauenhaarfarn stammt aus dem Himalaya (Bhutan, China, Indien, Myanmar und Nepal), wo die Pflanzen in eher feuchten Felshabitaten und Strauchgesellschaften in Höhen von 2.000–2.900 m über NN wachsen. Die Pflanzen sind immergrüne terrestische Farne mit kriechenden, am Ende aufsteigenden Rhizomen, bedeckt von dunkelbraunen, ovalen bis lanzettlichen Schuppen. Die Wedel haben kastanien-braune, 10–20 cm lange Stiele, die basisnah mit Schuppen bedeckt sind, weiter oben kahl. Die Wedelspreite ist 2–3-fach gefiedert, breit oval im Umriss, 10–25 cm lang und 5–12 cm breit. Auf jeder Seite der Rachis (Wedelachse) finden sich etwa 6 Fiederblätter, die 5–13 cm lang und 4–7 cm breit sind, oval bis elliptisch, mit zick-zack-förmiger Rachis. Jedes Fiederblatt hat 4–5 Paar wechselständige Fiederblättchen, die bis 1 cm groß sind, grün, kahl, kurz gestielt, mit abgerundeter und gezähnter Spitze. Unterseits finden sich auf jedem Fiederblättchen 1–3 Sori.

Der Gattungsname Adiantum L. war schon vorlinnäisch in der Antike gebräuchlich, lat. "adiantum" (= Frauenhaarfarn), und leitet sich ursprünglich von gr. "diainein" (= benetzen) ab; das beschreibt mit dem verneinenden Präfix "a-" die wasserabweisende Eigenschaft der an Feuchtstandorten wachsenden, europäischen Art A. capillus-veneris L. Das Epitheton venustum stammt von lat. "venustus" (= anmutig, fein), nach der feinen Struktur der Wedel.
Der Zierliche Frauenhaarfarn ist gut winterhart und ein idealer immergrüner Farn für schattige und etwas feuchtere Standorte unter Gehölzpflanzungen. Auch für japanisches Design sind die Pflanzen hervorragend geeignet, da ihre Architektur zierlich ist und den Winter überdauert. Kombinationen mit anderen immergrünen Bodendeckern sind ansprechend. Beim Auspflanzen wäre ein immer leicht feuchter, warmer, halbschattiger bis schattiger Standort empfehlenswert. Die Pflanzen sind bis Z 7a winterhart und benötigen keinen Winterschutz, in kalten Regionen Abdeckung mit Reisig.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Adiantum venustum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/adiantum-venustum.html am Tg.Mo.Jahr.