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Aloe striatula Haw.
Gestreifte Aloe, Liliaceae - Liliengewächse
                                             (manche Autoren sehen eine Einordnung in die Aloeaceae)
Sommerblüher, VI–VIII, 10–175 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Gestreifte Aloe stammt aus der Kapprovvinz und Lesotho. Wahrscheinlich ist sie die robusteste Aloe L. Am Naturstandort und besonders in Kultur erreicht sie Mannshöhe und kann prächtige Sträucher formen, die im Sommer mit orangen bis orange-roten Blütenständen aufwarten. Aloe striatula bildet kleine Zweige mit schlanken graugrünen, längs rinnenförmig gebogenen, sukkulenten Blättern an deren Rändern weiche Zähnchen sitzen. Alte Exemplare verzweigen sich und treiben neue Zweige aus dem Rhizom oder dem "Holz", so dass im Laufe der Zeit kräftige Horste entstehen.



Abb. 1 Großer kräftiger Busch der Aloe striatula in einem Privatgarten in Portugal
Abb. 2 Prächtige Blütenstände von Aloe striatula, Privatgarten in Österreich, Photo G. Ettinger
Abb. 3 Namensgebend sind die Längsstreifen an den Blattscheiden, Privatgarten, 01.08.2014
Abb. 4 Etwa 2-jährige Jungpflanze 20–30 cm der Aloe striatula im 0,5-L-Topf, 01.08.2014


Der Gattungsname Aloe wurde schon im Altertum genutzt und ist von Linné so übernommen worden. Ob die etymologische Wurzel sich von hebräisch "ahalim" (= bitteres Aloeholz)  wegen der Bitterkeit des Pflanzengewebes oder von syrisch "elewa" (= Biestmilch) wegen der Ähnlichkeit mit der ersten Muttermilch ableitet, ist nicht eindeutig. Das Epitheton striatula meint lat. "striatulus" (= feingestreift) eine Verkleinerungsform von lat. "striatus" (= gestreift) und bezieht sich auf die längsstreifigen, stängelumfassenden Blattscheiden.

Die Gestreifte Aloe ist - wenn überhaupt - in den allermildesten Regionen Mitteleuropas winterhart. In milden Wintern bleibt sie immergrün. Unterhalb von –8 °C kommt es zur Schädigung des Neuaustriebes, ab –12 °C auch Zurückfrieren des Vorjahres-Zuwachses und unter –14 °C komplettes Zurückfrieren. Ein Exemplar stand etwa 10 Jahre im Schaugarten und trieb im Frühjahr wieder zuverlässig aus. In einem kalten Winter jedoch kollabierte die Pflanze. Empfehlenswert erscheint trockenes Abdecken der Pflanze ab etwa –8 °C und ein geschützter Standort. Alternativ, und das dürfte für die meisten Gärten zutreffen, bietet sich eine Kultur im Kübel an, die unkompliziert ist, da die Pflanzen lange Trockenheit, dauerhafte Kühle im Winter und starke Sonnneneinstrahlung perfekt tolerieren.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Aloe striatula. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/aloe-striatula.html am Tg.Mo.Jahr.