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Arabis glabra
(L.) Bernh.
synonym:
 Turritis glabra L.
 Erysimum glabrum (L.) Kuntze
Turmkraut, Brassicaceae - Kreuzblütler
Ende Vollfrühlingblüher, V–VII, 60–120 cm hoch, immergrün, zweijährig

Das Turmkraut tritt in Mitteleuropa verbreitet bis zerstreut auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch, in Ostasien, Amerika und Australien ist die Art eingebürgert. Bevorzugt werden trockene Säume, Dünen, Magerrasen, lichte Wälder und Ruderalstandorte besiedelt.

Es sind aufrecht wachsende Pflanzen, die in den unteren Partien behaart und in den oberen kahl sind. Die Stängel verzweigen sich meist in den oberen Partien. Die Grundblätter sind buchtig gezähnt bis leierförmig und von Sternhaaren rauh. Die Stängelblätter sind eilanzettlich bis herzpfeilförmig, bläulich grün, bereift, ganzrandig, zumeist kahl und stängelumfassend. Die Blütenstände sind reichblütig. Die Kronblätter sind gelblich-weiß, 4–6 mm lang. Später bilden sich 4-kantige, 4–7 cm lange, aufrechte und dem Stängel angedrückte Schötchen.

Die meisten Autoren erkennen Turritis glabra als das gültige Binomen an.


Abb. 1 Blüten der Arabis glabra in einem Halbtrockenrasen an der Rheinbrohler Ley, 07.06.2021, 194 m, 50° 29' 12 N, 07° 20' 22 O
Abb. 2 Stängelblätter der Arabis glabra in einem Halbtrockenrasen an der Rheinbrohler Ley, 07.06.2021, 194 m, 50° 29' 12 N, 07° 20' 22 O
Abb. 3 Anliegende Schoten der Arabis glabra in einem Halbtrockenrasen an der Rheinbrohler Ley, 07.06.2021, 194 m, 50° 29' 12 N, 07° 20' 22 O
Abb. 4 Aufrechte Pflanze der Arabis glabra in einem Halbtrockenrasen an der Rheinbrohler Ley, 23.06.2018, 194 m, 50° 29' 12 N, 07° 20' 22 O
Abb. 5 Massenbestand der Arabis glabra an einem Wegesrand bei Winningen im Moseltal, 08.06.2021, 194 m, 50° 18' 56 N, 07° 29' 56 O
Abb. 6 Blühende Pflanze der Arabis glabra in einem Halbtrockenrasen an der Rheinbrohler Ley, 23.06.2018, 200 m, 50° 29' 08 N, 07° 20' 25 O


Der Gattungsname Arabis L. ist womöglich eine Anagram durch den flämischen Botaniker R. Dodoens (1518–1585), das sich auf die Gattung Draba L. bezieht, ebenfalls einem Kreuzblütler mit ähnlichen pflanzensoziologischen Eigenschaften. Wahrscheinlich erscheint, dass sich Linné hierauf ebenfalls bei der Etablierung des Namens bezog. Das Epitheton glabra geht zurück auf lat. "glaber" (= glatt), nach den kahlen Stängelblättern.

Das Turmkraut eignet sich für warme und sonnige Standorte im Alpinum oder dem Steingarten auf mageren Gartenböden wie Sand oder Schotter.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Arabis glabra. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/arabis-glabra.html am Tg.Mo.Jahr.