Startseite

Asplenium viride Huds.
Grüner Streifenfarn, Grünstieliger Streifenfarn, Aspleniaceae - Streifenfarngewächse
2–20 cm, halbimmergrün, kurzlebig oder mehrjährig

Der Grüne Streifenfarn ist ein kleiner, halbimmergrüner Farn, der in Mitteleuropa in den Alpen und im Alpenvorland zerstreut bis verbreitet vorkommt, in den kalkhaltigen Mittelgebirgen selten bis zerstreut, ansonsten fehlt er weitestgehend. Das Verbreitungsgebiert ist zirkumpolar. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen kalkhaltige, schattige Felsfluren, moosige Schutthalden, altes Mauerwerk, unbefestigte Fugen oder historische Gebäudesubstanz. Die Pflanzen sind sehr ähnlich dem Braunen Streifenfarn, Asplenium trichomanes L., besitzen relativ kurze, bis 20 cm lange, 1-fach gefiederte Wedel mit grüner Mittelrippe und Wedelstiel. Lediglich der Stiel kann am Grund etwas braun sein.

Es wird postuliert, dass die Hybriden mit A. trichomanes als A. ×adulternium Milde firmieren und durch nur teilweise grün gefärbte Mittelrippen (10–50 % der Länge) gekennzeichnet sind.

Abb. 1 Asplenium viride in einer Kalkfelswand bei Grindelwald, Schweiz, 14.10.2014, 1.829 m, 46° 39' 01 N 08° 02' 41 O
Abb. 2 Felsflur aus Kalkstein mit Asplenium viride, oberhalb von Grindelwald, Schweiz, 14.10.2014, 1.823 m, 46° 39' 00 N 08° 02' 41 O
Abb. 3 Asplenium trichomanes (links) zusammen mit A. viride (rechts) in einer Nische der Kalksteinwand der Hohen Anna bei Brilon, Sauerland, 07.01.2015, 490 m, 51° 23' 22 N, 08° 35' 10 O
Abb. 4 Vollständig grüne Wedelachse des Asplenium viride, Hohe Anna bei Brilon, Sauerland, 07.01.2015, 491 m, 51° 23' 22 N, 08° 35' 10 O
Abb. 5 Asplenium viride in der Kalksteinwand der Hohen Anna bei Brilon, Sauerland, 07.01.2015, 491 m, 51° 23' 22 N, 08° 35' 10 O
Abb. 6 Asplenium viride, Hohe Anna bei Brilon, Sauerland, 07.01.2015, 498 m, 51° 23' 21 N, 08° 35' 10 O
Abb. 7 Typischer Kalksteinfels der Hohen Anna mit Moosbewuchs in feuchter Nordlage, Brilon, Sauerland, 07.01.2015, 502 m, 51° 23' 20 N, 08° 35' 12 O
Abb. 8 Asplenium viride in einer Felswand oberhalb von Hopfgarten im Brixental, Österreich, 15.05.2016, 734 m, 47° 26' 57 N, 12° 09' 58 O


Der Gattungsname Asplenium L. leitet sich von der Typusart, dem Milzfarn, Asplenium ceterach L., ab und stammt von gr. "splen" (= Milz). Wahrscheinlich ergibt sich der Name Milzfarn aus der (weitgehend ehemaligen) volksheilkundlichen Anwendung gegen Milzerkrankungen. Das Epitheton viride stammt von lat. "viridis" (= grün) und beschreibt die grünen Mittelachsen der Wedel.

Asplenium viride ist gut geeignet für halbschattige bis schattige Standorte im Garten. Anders als der Braune Streifenfarn sollte es ein eher feuchterer Platz sein, am besten auf Kalkstein in lockerem Arrangement, wo Stein- und Felstrukturen zur Geltung kommen, mit etwa drei bis vier Pflanzen je Quadratmeter. Bei guten Bedingungen wird sich A. viride bereitwillig vermehren.

Referenzen
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Asplenium viride. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/asplenium-viride.html am Tg.Mo.Jahr.