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Athyrium vidalii (Franch. & Sav.) Nakai
  synonym: Athyrium commixtum Koidz.
                 Athyrium glabrescense Ching
Vidals Frauenfarn, Athyriaceae - Frauenfarngewächse
               auch: Woodsiaceae - Wimpernfarngewächse
20–50 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Vidals Frauenfarn stammt aus Ostasien (China, Japan, Korea und Taiwan), wo die Pflanzen in der Krautschicht feuchter Wäldern oder am Ufer von Gewässern in Höhen von 500–2.700 m über NN wachsen. Es sind sommergrüne Farne, die kurze, aufrechte oder aufsteigende Rhizome bilden, dicht bedeckt von dunkelbraunen bis rotbraunen, linear-lanzettlichen Spreuschuppen. Die Wedel sind bis 35 cm lang, bis 25 cm breit, 2-fach gefiedert, oval bis 3-eckig im Umriss und haben einen schwarz-braunen Stiel, dessen Basis dicht von Spreuschuppen bedeckt ist. Es finden sich 9–12 Paar lanzettliche, bis 15 cm lange und 4 cm breite Fiederblätter. Jedes Fiederblatt trägt 15–16 Paar wechselständige, sitzende länglich-lanzettliche bis oval-lanzettliche, bis 2,2 cm lange Fiederblättchen. Die Wedelachse (Rachis) und Fiederachsen sind typischerweise blassrot bis hellviolett. Im Trockenzustand sind die Wedel papierartig und grün-braun. Die Sori sind länglich-oval oder linear, zu 3–7 Paar je Fiederblättchen und haben ein braunes Häutchen (Indusium).


Abb. 1 Jungpflanze des Athyrium vidalii 10–20 cm im 0,5L-Topf in einem Privatgarten, 28.05.2017
Abb. 2 Wedel von Athyrium vidalii mit den wechselständigen, hellgrünen Fiederlättern, Privatgarten, 28.05.2017
Abb. 3 Ausrollende, bronze-grüne Wedelspreite des Athyrium vidalii, Privatgarten, 28.05.2017


Der Gattungsname Athyrium Roth leitet sich ab von gr. "athyros" (= ohne Tür, Öffnung), nach den Sori, die vom bewimperten Indusium bedeckt werden, metaphorisch keine Öffnung haben. Das Epitheton vidalii wurde zu Ehren von Alexander Thomas Emeric Vidal (1792–1863) etabliert, einem britischen Naturforscher, der in mehreren Regionen der Erde botanisch aktiv war.

Vidals Frauenfarn ist ein sommergrüner Farn mit relativ hellen Wedeln, die "Licht" in den Schattengarten bringen. Die Pflanzen werden nicht sehr groß und eignen sich daher gut für Gruppenpflanzungen an feuchten, schattigen Standorten. Die Winterhärte reicht bis Z 7. Wie bei fast allen Frauenfarnen werden eher saure Böden bevorzugt.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Athyrium vidalii. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/athyrium-vidalii.html am Tg.Mo.Jahr.