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Bistorta vivipara (L.) Delarbre
  synonym: Persicaria vivipara (L.) Ronse Decr.
                 Polygonum viviparum L
Knöllchen-Wiesenknöterich, Polygonaceae - Knöterichgewächse
Frühsommerblüher, VI–VIII, 05–30 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Knöllchen-Wiesenknöterich tritt im Alpenraum und der Schwäbischen Alb selten bis zerstreut auf, Richtung Norden fehlt er ganz. Sein Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar. Bevorzugt siedelt er auf Feucht- und Nasswiesen, in Mooren, an Bach- und Gräbenränder.

Bistorta vivipara
bildet kräftige, gebogene Rhizome aus denen unverzweigte Stängel wachsen. Die Laubblätter sind schmal oval bis lineal-lanzettlich, meist kahl, mit umgebogenem Rand. Die Blütenstände sind dünn walzenförmige, lockerblütige Scheinähren (die Einzelblüten haben einen Stiel) und weisen im untere Teil Brutknöllchen auf. Die Einzelblüten sind weiß bis hellrosafarben und bis etwa 3 mm lang. Selten bilden sich später Nussfrüchte.


Abb. 1 Blühende Pflanzen der Bistorta vivipara. Sickerfeuchte Wiese am Alpspitz, Nesselwang, 15.06.2022, 1.203 m, 47° 36' 16 N, 10° 29' 52 O
Abb. 2 Blütenstand von Bistorta vivipara, im unteren Bereich mit Brutknöllchen. Sickerfeuchte Wiese am Alpspitz, Nesselwang, 15.06.2022, 1.203 m, 47° 36' 16 N, 10° 29' 52 O


Der Gattungsname Bistorta Mill. leitet sich von  lat. "bis" (= zweimal) und lat. "tortus" (= gewunden) ab und beschreibt das doppelt gebogene Rhizom. Das Epitheton vivipara stammt von lat. "viviparus" (= lebend gebärend), nach den Brutknospen.

Bistorta vivipara ist eine grazile Staude. Die Pflanzen bevorzugen feuchte, offene Standorte im Garte. Beachten werden sollte, dass sich die Art langsam über das Rhizom ausbreitet. Durch regelmäßiges Entfernen unerwünschter Ausläufer oder Einbringen einer Rhizomsperre sind die Pflanzen zu kontrollieren.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Bistorta vivipara. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/bistorta-vivipara.html am Tg.Mo.Jahr.