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Blechnum serrulatum Rich.
   synonym: Blechnopsis serrulata (Rich.) C. Presl
                  Blechnum angustatum Schrad.
                  Blechnum angustifolium Willd.
                  Blechnum calophyllum Langsd. & Fisch.
                  Blechnum indicum Burm. f.
                  Blechnum stagninum Raddi
                  Blechnum striatum (Sw.) C. Chr.
                  Spicanta serrulata (Rich.) Kuntze
                  Telmatoblechnum serrulatum (Rich.) Perrie, D. J. Ohlsen & Brownsey
Sumpf-Rippenfarn, Blechnaceae - Rippenfarngewächse
90–190 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Sumpf-Rippenfarn stammt aus Florida, Mittel- und Südamerika, wo die Pflanzen an unterschiedlichen Standorten wachsen. Es werden zwar bevorzugt Feuchtgebiete wie Sümpfe, Marschen oder Feuchtprärien besiedelt, aber genauso trifft man die Pflanzen in nur mäßig feuchten Hartlaubwäldern oder offenen Kiefernforsten an. Der Sumpf-Rippenfarn ist ein immergrüner Rippenfarn, der kriechende, dünne, faserige Rhizome bildet, aus denen zahlreiche, meist einzeln stehende Wedel entspringen. Das Rhizom ist lang kriechend, reich verzweigt, an der Spitze oft aufsteigend, gelegentlich sogar kletternd an Baumstämmen oder Sträuchern. Wie viele Pflanzen an feuchten Standorten, neigt auch der Sumpf-Rippenfarn zur Ausläuferbildung und kann im Laufe der Jahre große Kolonien bilden. Meist wachsen die Pflanzen terrestrisch, können in Taxodium-Sümpfen aber auch epiphytisch auftreten. Die Wedel sind ledrig, aufrecht oder bogig überhängend, unpaarig 1-fach gefiedert, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits matt graugrün. Junge Wedel sind beim Entrollen grünlich-gelb bis bronzefarben-rot. Der Wedelstiel ist 10–55 cm lang, dunkelgelb bis hell- oder graubraun und basisnah von Spreuschuppen bedeckt. Die Wedelspreite ist breit linear bis elliptisch-lanzettlich und 25–70 cm lang. Die Fiederblätter sind sitzend oder kurz gestielt, 3–15 cm lang, 0,5–1,8 cm breit, linear bis linear-elliptisch oder linear-lanzettlich und am Rand gesägt.

Ähnlich anderer Arten der Gattung Blechnum L. besitzt auch der Sumpf-Rippenfarn zwei Erscheinungsformen der Wedel, wenn auch bei weitem nicht so ausgrägt:
1. sterile Wedel ohne Sporangien, die nur der Assimilation dienen (= Trophophylle)
2. fertile (sporentragende) Wedel (= Sporophylle), die etwas schmaler und mehr eingerollt sind als die Trophophylle.

Abb. 1 Die Ränder der linear-lanzettlichen Fiederblätter des Blechnum serrulatum sind gesägt. In einem Pinus elliottii-Hammock im Corkscrew Swamp Sanctuary, Florida, 22.10.2018, 7 m, 26° 22' 33 N, 81° 36' 18 W
Abb. 2 Einzeln stehende und aufrecht wachsende Wedel des Blechnum serrulatum. In einem Pinus elliottii-Hammock im Corkscrew Swamp Sanctuary, Florida, 22.10.2018, 7 m, 26° 22' 33 N, 81° 36' 18 W
Abb. 3 Unterseits der fertilen Wedel des Blechnum serrulatum finden sich dicht Sporangien parallel zum Mittelnerv. In einem Pinus elliottii-Hammock im Corkscrew Swamp Sanctuary, Florida, 22.10.2018, 7 m, 26° 22' 33 N, 81° 36' 18 W
Abb. 4 Epiphytischer Bestand des Blechnum serrulatum auf den Atemknien des Taxodium distichum (L.) Rich. im Sumpf des Corkscrew Swamp Sanctuary, Florida, 22.10.2018, 25 m, 26° 22' 19 N, 81° 36' 38 W
Abb. 5 Bestand des Blechnum serrulatum in einem feuchten Hartlaubwald des Corkscrew Swamp Sanctuary, Florida, 21.10.2018, 26 m, 26° 22' 17 N, 81° 36' 43 W
Abb. 6 Bestand des Blechnum serrulatum im Taxodium distichum-Sumpf des Corkscrew Swamp Sanctuary, Florida, 22.10.2018, 20 m, 26° 22' 36 N, 81° 36' 23 W


Nicht vollständig gesichert ist die Ableitung des Gattungsnamens Blechnum. Er ist griechischen Ursprungs, gr. "blachnon" (= eine Grasart), im attischen Dialekt "blechnon". Welches Benennungsmotiv dem Namen zugrunde liegt bleibt ungeklärt. Plinius der Ältere transkribierte den Namen ins Lateinische, lat. "blachnon" (= eine Farnpflanze) und meinte damit womöglich die immergrünen Eigenschaften des Rippenfarns. Das Epitheton serrulatum stammt von lat. "serrula" (= kleine Säge), nach den gesägten Wedelrändern.

Blechnum serrulatum in ein immergrüner, (auch) südhemisphärischer Farn, der von amerikanischen Gärtnern bis Z 8 eingeordnet wird. Gut möglich, dass die Pflanzen an geschützter Stelle mit Mull in den wintermilden Regionen durchaus "winterhart" sind. Allerdings gibt es hier mit kaum Erfahrungen. Die Frosttoleranz der Wedel dürfte zwischen –5 und –12 °C liegen. Unterhalb dieser Schwelle frieren die Pflanzen zurück. Die Art toleriert sowohl sonnige als auch schattige Standorte. Der Boden sollte immer leicht feucht und am besten neutral bis sauer sein.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Blechnum serrulatum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/blechnum-serrulatum.html am Tg.Mo.Jahr.