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Brassaiopsis mitis C. B. Clarke
  synonym: Euaraliopsis mitis (C. B.Clarke) N. P. Balakr.
                 Pseudobrassaiopsis mitis (C. B. Clarke) R. N. Banerjee
Milde Strahlenaralie, Araliaceae - Araliengewächse
Sommerblüher, VI–VII, bis 8 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Milde Strahlenaralie stammt aus dem Himalaya, wo die Pflanzen in der Strauchschicht subtropischer bis warm gemäßigter Wälder wachsen. Es ist ein laubabwerfender Strauch oder kleiner Baum, dessen Stämme und Zweige mit Stacheln bewehrt sind. Die großen, bis 70 cm langen Blätter sind am Rand gesägt, oberseits borstig behaart, fingerförmig geteilt, die Segmente anfangs tief gebuchtet mit ovalen Endlappen, später mit schmal lanzettlichen Segmenten. Der Blütenstand ist eine zusammengesetzte, terminale Traube aus mehreren Dolden. Die Einzelblüten sind weiß, 5-zählig, gestielt und haben gezähnte Kelche. Später bilden sich kugelige bis elliptische Beerenfrüchte, die 1–5 Samen enthalten.


Abb. 1 Stammabschnitt der Brassaiopsis mitis mit zahlreichen Dornen und Narben der Blattscheiden, Privatgarten in Belgien, 21.09.2019
Abb. 2 Junges Laubblatt der Brassaiopsis mitis mit gesägtem Rand und fingerförmigen Segmenten, Privatgarten in Belgien, 21.09.2019
Abb. 3 Junge Pflanze der Brassaiopsis mitis mit den typischen, fingerförmig geteilten Laubblättern, Privatgarten, 25.06.2021


Der Gattungsname Brassaiopsis L. setzt sich zusammen aus der Gattung Brassaia Endl., heute Schefflera J. R. Forst. & G. Forst., und gr. "opsis" (= Aussehen), nach der Ähnlichkeit mit den Strahlenaralien. Das Art-Epitheton mitis stammt von lat. "mitis" (= mild), nach dem Geschmack der als Heilpflanze genutzten Art?

Die Milde Strahlenaralie ist ein dekorativer, tropisch anmutender Baum mit ungewöhnlich bizarren Laubblättern und bewehrtem Stamm. Da die Art noch nicht sehr lange in Kultur ist, kann über die Winterhärte nur spekuliert werden. Sicher ist, dass die Pflanzen in Z 8b winterhart sind. Inwiefern es sich ähnlich verhält wie mit dem Reispapierbaum, Tetrapanax papyrifer (Hook.) K. Koch, bleibt abzuwarten, denn letzterem wurde anfangs auch nur meridionale Winterhärte nachgesagt, kann letztlich aber mit leichten Schutzmaßnahmen doch in Z 7b erfolgreich angebaut werden. Hier ist sicherlich noch ein großes Experimentierfeld.

Beim Anbau im Garten dürfte ein halbschattiger bis schattiger Standort auf humosen, gut durchlässigen, tiefgründigen, immer leicht feuchten Böden ideal sein. Sonst dürften die Ansprüche an den Boden gering sein. Eine Kombination mit anderen Großblattexoten ist stilistisch sicherlich eine Bereicherung für den Exotengarten. Solange noch keine weiteren Erfahrungswerte vorliegen, ist vorerst ein winterlicher Schutz mit Mullauflage und eventuell Umwickeln der unteren Stammpartien mit Vlies unterhalb von –10 °C empfehlenswert

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Brassaiopsis mitis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/brassaiopsis-mitis.html am Tg.Mo.Jahr.