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Calamintha menthifolia L.
synonym:
 Calamintha ascendens Jord.
 Calamintha sylvatica Bromf.
Wald-Bergminze, Lamiaceae (= Labiatae) - Lippenblütler
Hochsommerblüher, VII–IX, 30–80 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Wald-Bergminze tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut verbreitet auf, mit Schwerpunkt am Oberrhein, Mosel- und Neckargebiet, ansonsten ist sie selten und fehlt großflächig. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-vorderasiatisch. Bevorzugt besiedelt sie lichte und trockene Wälder und Strauchgesellschaften, gerne auf Kalk.

Die Pflanzen bilden unterirdische Ausläufer und riechen aromatisch. Die Stängel sind meist aufrecht, wenig verzweigt und behaart. Die Laubblätter haben einen 0,7–2 cm langen Stiel, sind eiförmig und gesägt. Die Blüten stehen in 3–9-blütigen Zymen, sind hellviolett und 14–19 mm lang. Die Kelche haben einen Kelchschlund ohne hervorragende Haare, sind 6–10 mm lang und 5-zähnig mit typischerweise deutlich längeren unteren Kelchzähnen.


Abb. 1 Blütenstände der Calamintha menthifolia, Straßenrand im Niderwald bei Colmar, Elsass, Frankreich 20.08.2021, 205 m, 47° 59' 19 N, 07° 28' 06 O
Abb. 2 Krone und Kelche der Calamintha menthifolia, Wegesrand im Wald der Leitenkopf-Grube bei Niederlützingen, Eifel, 19.09.2021, 228 m, 50° 28' 30 N, 07° 18' 28 O
Abb. 3 Die unteren Zähne der Kelche von Calamintha menthifolia sind deutlich länger als die oberen. Wegesrand im Wald der Leitenkopf-Grube bei Niederlützingen, Eifel, 19.09.2021, 228 m, 50° 28' 30 N, 07° 18' 28 O
Abb. 4 Bestand der Calamintha menthifolia in einem thermophilen Strauchsaum, Niderwald bei Colmar, Elsaß, Frankreich 20.08.2021, 202 m, 47° 59' 19 N, 07° 28' 06 O
Abb. 5 Blütenstände der Calamintha menthifolia in einem thermophilen Strauchsaum, Niderwald bei Colmar, Elsaß, Frankreich 20.08.2021, 202 m, 47° 59' 19 N, 07° 28' 06 O
Abb. 6 Behaarter Stängel und eiförmige Blätter von Calamintha menthifolia, Straßenrand im Niderwald bei Colmar, Elsaß, Frankreich 20.08.2021, 202 m, 47° 59' 19 N, 07° 28' 03 O


Der Gattungsname Calamintha Mill. stammt von gr. "kalos" (= schön) und gr. "minthe" (= Minze), später zu lat. "calamintha" (= Steinquendel, eine der Minze ähnliche, wohlriechende Pflanze). Das Epitheton menthifolia stammt von lat. "mentha" (= Minze) und lat. "-folius" (= -blättrig), zu "minzblättrig", nach der Ähnlichkeit der Laubblätter mit der Minze (Mentha L.).

Calaminthae menthifoliae sind attraktive Pflanzen für halbschattige, warme Stellen im Gehölzgarten oder der mediterranen Pflanzung. Gerne werden trockene, basenreiche Böden angenommen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Calamintha menthifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/calamintha-menthifolia.html am Tg.Mo.Jahr.