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Centaurium littorale (Turner) Gilmour
synonym:
 Centaurium minus Moench
 Centaurium vulgare Rafn
 Chironia littoralis Turner
 Erythraea littoralis Gray
 Gentiana centaurium L.
Strand-Tausendgüldenkraut, Gentianaceae - Enziangewächse
Hochsommerblüher, VII–IX, 05–25 cm hoch, sommergrün, ein-, zweijährig, kurzlebig

Das Strand-Tausendgüldenkraut tritt in Mitteleuropa an den Küsten verbreitet und im Osten selten auf, ansonsten fehlt die Art. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Es besiedelt Salzwiesen, feuchte Dünen, tonige und gipshaltige Standorte.

Es sind ein- oder zweijährige Pflanzen mit (mehr oder weniger) grundständiger Blattrosette und Stängeln, die sich im oberen Teil verzweigen. Die Blätter sind kreuzgegenständig, am Grunde lineal-spatelförmig und bis 5 mm breit, am Stängel linealisch bis länglich-linealisch und 1–3-nervig. Der Blütenstand ist gabelästig verzweigend. Die Blüten sind 5-zählig mit rosa bis hell-rosé farbigen Kronblättern. Selten finden sich weiße Kronblätter. Bei regnerisch-kühler Witterung bleiben die Blüten geschlossen und öffnen sich bei Sonnenschein und Wärme.


Abb. 1 Massenbestand des Centaurium littorale in den Salzwiesen der Legde auf Spiekeroog, 13.07.2015, 0 m, 53° 46' 20 N, 07° 44' 13 O
Abb. 2 Pflanze des Centaurium littorale auf einer Mahdwiese im Westen von Langeoog, 24.07.2019, 2 m, 53° 43' 52 N, 07° 28' 09 O
Abb. 3 Blüten von Centaurium littorale auf einer Mahdwiese im Westen von Langeoog, 24.07.2019, 2 m, 53° 43' 52 N, 07° 28' 09 O
Abb. 4 Länglich ovale bis eiförmige Früchte des Centaurium littorale mit Resten der Kelchzipfel. Salzwiese an der Darscho-Lake bei Apetlon in Ostösterreich, 15.09.2022, 117 m, 47° 46' 09 N, 16° 50' 34 O
Abb. 5 Linealische Laubblätter von Centaurium littorale in einem Sanddorngebüsch im Osten von Langeoog, 06.08.2013, 0 m, 53° 45' 04 N, 07° 37' 12 O
Abb. 6 Weiße Kronblätter des Centaurium littorale am Flinthörnpfad im Westen von Langeoog, 26.07.2019, 1 m, 53° 43' 34 N, 07° 28' 07 O


Der Gattungsname Centaurium Hill leitet sich ab von lat. "centum aurei" (= 100 Goldstücke) zu Hundertguldenkraut und später dann augmentativ als Tausendgüldenkraut übersetzt. Es dürfte ein Hinweis auf den Heilwert der Pflanzen sein. Das Epitheton littorale stammt von lat. "litoralis" (= Strand-, Ufer-), nach dem Standort der Pflanzen.

Das Strand-Tausendgüldenkraut ist eine kleine, hübsch blühende Staude für das Alpinum oder den Steingarten. Die Pflanzen sind ein- oder zweijährig und benötigen einen offenen Boden, um sich erfolgreich aussäen zu können. Sandige, salzhaltige Untergründe und ein sonniger Stand sind hilfreich.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Centaurium littorale. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/centaurium-littorale.html am Tg.Mo.Jahr.