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Cistus monspeliensis
L.
Montpellier-Zistrose, Cistaceae - Zistrosengewächse
Frühlingblüher, IV–VI, 30–100 cm hoch, immergrün, mehrjährig, kurzlebig

Die Montpellier-Zistrose stammt aus dem Mittelmeerraum, wo sie in der Garrigue und der Macchie wächst, vorwiegend auf sauren Böden. Gefördert wird sie durch Brände und kann dann in Massen auftreten. Sie ist ein immergrüner, dichter, drüsig-klebriger, Strauch, der meist nur kurzlebig ist. Die Laubblätter sind schmal-lanzettlich, 3-nervig, sitzend, oberseits dunkelgrün und runzelig, unterseits dicht sternhaarig und filzig, am Rand oft etwas umgerollt. Die Blüten stehen meist in einseitswendigen Büscheln, die Blütenkronen sind weiß und 2–3 cm breit. Die äußeren 5 Kelchblätter sind am Grund oft breit keilförmig. Später bilden sich 5-fächrige Kapselfrüchte mit zahlreichen hellbraunen Samen. Siehe auch Cistus.


Abb. 1 Massenbestand des Cistus monspeliensis nach einem Brand in der Garrique nahe des Dörfchens Erjos auf Teneriffa, 10.04.2009, 1.031 m, 28° 19' 03 N 16° 48' 35 W
Abb. 2 Cistus monspeliensis in den Bergen bei Golfo Aranci am Capo Figari, Sardinien, 03.04.2018, 118 m, 40° 59' 55 N, 09° 38' 42 O
Abb. 3 Massenbestand des Cistus monspeliensis nach einem Brand in der Macchie am Monte Ruju bei Golfo Aranci, Sardinien, 06.04.2018, 179 m, 40° 59' 50 N, 09° 38' 15 O
Abb. 4 Die weißen Blüten von Cistus monspeliensis stehen in Büscheln, nahe des Dörfchens Erjos auf Teneriffa, 10.04.2009, 1.031 m, 28° 19' 03 N 16° 48' 35 W
Abb. 5 Cistus monspeliensis (links) zusammen mit C. salviifolius L. (rechts) in der Garrique unterhalb des Tour Massane, Südfrankreich, 06.10.2005, 721 m, 42° 30' 01 N, 03° 01' 30 O
Abb. 6 Weiße Blüte von Cistus monspeliensis an der Küste vor Villa Real de Santo Antonio, Portugal, 23.03.2008, 4 m, 37° 10' 23 N, 07° 25' 11 W
Abb. 7 Sträucher des Cistus monspeliensis in der Garrigue an der Punta de Namer, Mallorca, Spanien, 25.09.2007, 22m, 39° 34' 50 N, 03° 23' 55 O
Abb. 8 Älterer Strauch des Cistus monspeliensis im Botanischen Garten Basel, 25.09.2007


Der Gattungsname Cistus L. stammt von gr. "kisthos" (= Zistrose) und ist ein schon in der Antike gebräuchlicher Eigenname unbekannter Herkunft. Das Epitheton monspeliensis verweist auf die Stadt Montpellier und steht für Arten mit dem Verbreitungsschwerpunkt im westlichen Mittelmeergebiet.

Für den Anbau im mitteleuropäischen Garten ist die Montpellier-Zistrose nur sehr eingeschränkt geeignet. Wichtig ist ein abgemagerter, eher saurer Boden und ein sonniger, warmer Standort mit hoher Jahreswärmesumme. Sie ist bei gutem Standort allenfalls bis Z 8 winterhart. Als Winterschutz bietet sich eine lockere Reisigabdeckung an, kein Mulch. Auch gesunde und gepflegte Pflanzen haben leider meist nur eine begrenzte Lebensdauer von 10–20 Jahren, gelegentlich mehr. Da die Montpellier-Zistrose in Mitteleuropa keimfähige Saat bildet, sollten einige Fruchtstände trotz Schnittes erhalten bleiben. Der Schnitt erfolgt nur in grüne, junge Zweige. Scharfer Rückschnitt führt meist zum Absterben.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Cistus monspeliensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cistus-monspeliensis.html am Tg.Mo.Jahr.