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Corylus avellana L.
Gewöhnliche Hasel, Betulaceae - Birkengewächse
Winterblüher, (XII–)I–IV, 1–4(–20) m hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Gewöhnliche Hasel tritt in Mitteleuropa überwiegend gemein auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen Laubmischwälder, Lichtungen, Hecken und Strauchgesellschaften. Die Art gehört zu den echten Winterblühern. Die männlichen Kätzchen werden schon in der Vorsaison gebildet, überwintern und erscheinen vor den ersten Blättern. Die weiblichen Blüten sind unscheinbar, werden von Knospen umschlossen und nur die kleinen, roten Narben sind sichtbar. Als typischer Windbestäuber blüht die Gewöhnliche Hasel zu einem Zeitpunkt, wenn noch kaum Insekten zur Bestäubung unterwegs sind. Die Blätter sind rundlich, beidseits weich behaart, am Grunde herzförmig und doppelt grob gesägt. Die Nebenblätter sind länglich und stumpf. Der Fruchtbecher ist glockenfömig und umschließt die Frucht zur Hälfte.


Abb. 1 Habitus einer blühenden Corylus avellana im Naafbachtal bei Neunkirchen-Seelscheid, 16.02.2014, 50° 51' 48 N, 07° 17' 47 O, 147 m
Abb. 2 Männliche Kätzchen mit den Blüten, die jeweils dicht gedrängt zu dritt an der Kätzchen-Achse stehen, Corylus avellana im Naafbachtal bei Neunkirchen-Seelscheid, 16.02.2014, 50° 51' 48 N, 07° 17' 47 O, 147 m
Abb. 3 Männliche Kätzchen von Corylus avellana im Naafbachtal bei Neunkirchen-Seelscheid 16.02.2014, 50° 51' 48 N, 07° 17' 47 O, 147 m
Abb. 4 Noch nicht reife Kätzchen von Corylus avellana im Vogelsangbachtal bei Heiligenhaus, 28.12.2014, 142 m, 51° 20' 21 N, 06° 59' 52 O
Abb. 5 Noch geschlossene männliche Kätzchen von Corylus avellana in einem Mischwald im unteren Rurtal, zwischen Glimbach und Kofferen, 22.02.2015, 87 m, 50° 59' 36 N 06° 17' 57 O
Abb. 6 Weibliche Blüte der Corylus avellana, nur die roten Narben sind sichtbar, der Rest der Blüte wird von Knospenschuppen eingeschlossen. Wupperaue, Leverkusen, 04.03.2014, 61 m, 51° 04' 58 N, 07° 00' 24 O
Abb. 7 Stämme der Corylus avellana mit der immergrünen Europäischen Haselwurz, Asarum europaeum L., in der Krautschicht in einem mullreichen Laubmischwald im Wunderwäldchen bei Attendorn, Sauerland, 30.12.2015, 306 m, 51° 08' 25 N, 07° 59' 573 O
Abb. 8 Reife männliche der Corylus avellana-Kätzchen am Saum eines Laubmischwaldes, Wunderwäldchen bei Attendorn, Sauerland, 30.12.2015, 306 m, 51° 08' 25 N, 07° 59' 573 O
Abb. 9 Gekeimte Frucht von Corylus avellana mit anhängender Wurzel, Privatgaten, 13.06.2019


Der Gattungsname Corylus L. stammt von lat. "corylus" (= Hasel) und benannte schon vor Linné den Haselstrauch. Das Epitheton avellana stammt von lat. "avellana" (= Haselnuss) und wurde wahrscheinlich nach der Stadt Avellana in Kampanien benannt. Heute noch heißt die Haselnuß im Spanischen "avellana", haselnussfarben = "avellanado".

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Corylus avellana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/corylus-avellana.html am Tg.Mo.Jahr.