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Cunninghamia lanceolata (Lamb.) Hook.
  synonym: Belis lanceolata (Lamb.) Hoffmanns.
                 Pinus lanceolata Lamb.
Spießtanne, Cypressaceae - Zypressengewächse
Sommerblüher, I–V, 6–50 m hoch, immergrün, mehrjährig

Die Spießtanne stammt aus dem östlichen Asien (China, Kambodscha, Laos und Vietnam), wo die Pflanzen in Hartlaubwäldern der Gebirge auf 200–2.800 m über Meereshöhe wachsen. Es handelt sich um immergrüne Sträucher oder hohe Bäume mit zumeist 1 Stamm, der bis 3 m Durchmesser erreichen kann, und einer pyramidalen Krone. Die Borke ist braun bis dunkel grau, längsrissig und schilfert in unregelmäßigen, dünnen Streifen ab. Die Laubblätter sind grün, linear-lanzettlich, gerade oder etwas sichelförmig, bis 7 cm lang und 1,2 mm breit, abgeflacht mit länglicher Rinne. Die Blütenstände erscheinen terminal. Weibliche Blütenstände sind anfangs kurz zylindrisch bis oval, bis 12 mm lang, später bis 4,5 cm lang und oval bis kugelig. Männliche Kätzchen stehen in Büscheln zu 1–5, sind breit oval, rostbraun und haben einen bis 4 mm langen Stiel. Später bilden sich dunkelbraune, bis 6 cm lange, länglich bis schmal ovale Samen mit schmalen Flügeln.

Cunninghamia lanceolata ist bei ausreichend feuchtem und nährstoffreichem Boden ein ausgesprochen rasch wachsender Baum. Daher wird er besonders in China häufig angebaut, zumal das Holz resistent gegen Pilze und Termiten ist und häufig im Bau und zur Möbelherstellung genutzt wird.


Abb. 1 Weiblicher Zapfen der Cunninghamia lanceolata kurz vor der Samenreife, Privatgarten, 18.05.2007
Abb. 2 Männliche Kätzchen der Cunninghamia lanceolata stehen in Büscheln zu 1–5, Privatgarten, 18.05.2007
Abb. 3 Braune, längsrissige Borke von Cunninghamia lanceolata im Boxerwood Garden, Lexington, Virginia, 12.10.2019
Abb. 4 Horizontale Zweige der Cunninghamia lanceolata im Boxerwood Garden, Lexington, Virginia, 12.10.2019
Abb. 5 Von Trockenheit und Hitze geschädigte Jungpflanzen der Cunninghamia lanceolata in einem Privatgarten in Bad Deutsch Altenburg, Österreich, 17.09.2011
Abb. 6 Baum der Cunninghamia lanceolata im Arboretum Burgholz, Wuppertal, 10.04.2005
Abb. 7 Zweige mit männlichen und weiblichen Zapfen der Cunninghamia lanceolata im Boxerwood Garden, Lexington, Virginia, 12.10.2019


Der Gattungsname Cunninghamia R. Br. ex A. Rich. wurde zu Ehren von James Cunningham (?–etwa 1709) etabliert, einem englischen Pflanzensammler, der die Spießtanne entdeckte. Das Art-Epitheton lanceolata stammt von lat. "lanceolatus" (= lanzenförmig), nach den schmalen Laubblättern.

Die Spießtanne ist in Mitteleuropa bis Z 7a winterhart. Es handelt sich um einen ornamental wertvollen Baum, der seine pyramidale Architektur auf sonnigen, offenen Standorten am besten entfaltet. Ideal ist ein humusreicher, immer leicht feuchter Boden. Winterliches Bräunen oder Vergilben der Laubblätter bei starken Frösten oder austrocknenden Winden ist normal und verliert sich meist in Frühjahr.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Cunninghamia lanceolata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cunninghamia-lanceolata.html am Tg.Mo.Jahr.