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Dorycnium rectum
(L.) Ser.
Aufrechter Backenklee, Fabaceae (Leguminosae) - Hülsenfrüchter
Sommerblüher, VII–VIII, 40–80(–160) cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Bei Dorycnium rectum handelt es sich um laubabwerfende Sträucher des Mittelmeerraumes mit hübschem zierlichem Laub. Höhe bis etwa 80 cm, selten mehr. Beim Anbau in Mitteleuropa eher bis 120 cm, gelegentlich 160 cm. Es gehört zu den Leguminosae und hat kleeartige Blätter, die 5-zählig sind und eine 0,5–1 cm lange Blattspindel (Mittelachse der Laubblätter an der die Blattabschnitte sitzen). Die Pflanzen haben einen kugelförmigen Blütenstand, der 20–40 unscheinbare, rosa bis lila farbige, 3–7 mm große Blüten trägt. Später bilden sich dekorative, längliche, gestreckte, 1–2 cm lange, bräunlich rote Schoten.


Abb. 1 Früchte des Dorycnium rectum hinter den Dünen bei Costa Rei, Sardinien, 16.10.2016, 2 m, 39° 14' 13 N, 09° 34' 05 O
Abb. 2 Etwa 160 cm hohes Exemplar des Dorycnium rectum hinter den Dünen bei Costa Rei, Sardinien, 16.10.2016, 2 m, 39° 14' 13 N, 09° 34' 05 O
Abb. 3 Kugeliger Blütenstand mit den rosa bis lilafarbigen Einzelblüten beim Dorycnium rectum, Privatgarten
Abb. 4 Dorycnium rectum mit seinen gestreckten, 1–2 cm langen, bräunlich roten Schoten, Privatgarten
Abb. 5 Die Blätter des Dorycnium rectum sind 5-teilig und haben eine lange Mittelachse (Blattspindel, Rachis), Privatgarten, 24.08.2014
Abb. 6 Etwa 3-jährige, kräftige Containerpflanze des Dorycnium rectum, 20–40 cm im 1L-Topf


Der Gattungsname Dorycnium Mill. stammt wahrscheinlich von gr. "dory" (= Lanze), zu gr. "doryknion" (= eine Giftpflanze), in Anlehnung daran, dass die Pflanzen möglicherweise zum Vergiften von Pfeilspitzen gebraucht wurden. Gesichert ist die Ableitung jedoch nicht. Das Epitheton rectum basiert auf lat. "rectus" (= gerade, aufrecht) und beschreibt wohl den aufrechten Wuchs der Art.

Erste Freilanderfahrungen lassen beim Aufrechten Backenklee eine gute Winterhärte in Z 7b vermuten, wahrscheinlich sogar mehr. Ideal ist ein warmer, sonniger Standort im Steingarten, Wüstenbeet oder in Kombination mit immergrünen Xerophyten. Die Pflanzen werden in Kultur bei idealen Bedingungen deutlich größer als am Naturstandort und sollten eher im Hintergrund der Pflanzung oder eben als Solitär einen Platz finden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Dorycnium rectum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/dorycnium-rectum.html am Tg.Mo.Jahr.