Edgeworthia chrysantha Lindl.
synonym: Edgeworthia gardneri Meisn. ex Wall.
Edgeworthia papyrifera Siebold & Zucc.
Edgeworthia tomentosa (Thunb.) Nakai
Magnolia tomentosa Thunb.
Papierstrauch, Thymeleaceae - Seidelbastgewächse
Erstfrühlingblüher, II–V, 70–150 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Papierstrauch stammt aus China, wo die Pflanzen in lichten Wäldern und Strauchgesellschaften wachsen. In einigen Regionen, wie Nordamerika oder Japan, ist er verwildert anzutreffen. Typischerweise verzweigt sich der Papierstrauch 3-fach (Trichotomie), ist laubabwerfend und blüht im späten Winter oder Vorfrühling, je nach Witterung, noch bevor der Laubaustrieb beginnt. Die Zweige sind braun, anfangs behaart, später kahl. Die Laubblätter sind weich behaart, lanzettlich, 8–20 cm lang und 2,5–5,5 cm breit und stehen am Ende der bräunlichen Zweige. Die Blütenstände sind terminale oder achselständige Scheindolden, 30–50-blütig und kopfförmig. Die Blüten sind 4-zählig, unterseits dicht weiß behaart, duften sehr angenehm und haben einen 1–2 cm langen Blütenstiel. Die Kelche sind innen honiggelb, seltener rot. Später bilden sich bis 8 mm lange, elliptische Steinfrüchte.





Der Gattungsname Edgeworthia Meisn. wurde zu Ehren des englischen Botanikers Michael Pakenham Edgeworth (1812–1881) etabliert. Das Art-Epitheton chrysantha ist die weibliche Form von gr. "chrysanthos" (= mit goldgelber Blüte), basierend auf gr. "chrysos" (= golden) und gr. "anthus" (= Blüte). Im deutschen Namen Papierstrauch und dem nicht mehr gülltigen Synonym Edgeworthia papyrifera spiegelt sich die traditionelle Nutzung der E. chrysantha zur Papierherstellung wieder.
Edgeworthiae chrysanthae sind sehr dekorative Spätwinterblüher für die milden Regionen Mitteleuropas. In Wuppertal beispielsweise sind sie an der Grenze ihrer Winterhärte und profitieren von leichtem Winterschutz. Innerstädtische Lagen der Rheinschiene oder manche geschützte "Weinbaulagen" wären ideale Standorte, wo die Art als winterhart zu betrachten ist. Beispielsweise gibt es seit vielen Jahren ein Exemplar im Botanischen Garten Basel. Wie für viele Seidelbastgewächse typisch, verträgt auch E. chrysantha ein Umpflanzen oder stärkere Wurzelstörungen nicht und kann danach absterben. Einmal gewählte Standorte sollten beibehalten werden.
Empfindlicher als die Nominatsorte sind rot blühende Züchtungen wie beispielsweise 'Red Dragon'. Diese reagieren schon bei geringen Verletzungen der Wurzeln oder starken Störungen mit Absterben. Hier ist viel Grüner Daumen gefragt.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Edgeworthia chrysantha. – http://www.tropengarten.de/Botanik/edgeworthia-chrysantha.html am Tg.Mo.Jahr.