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Erigeron karvinskianus DC.
synonym: Erigeron chiriquensis Standl.
Erigeron
deamii B. L. Rob.
Erigeron
dissectus Urb.
Erigeron
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mucronatus DC.
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pacayensis Greenm.
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trilobus Sond.
Erigeron
tripartitus S. F. Blake
Vittadinia
triloba hort. ex Rudolph
Mexikanisches Berufkraut, Spanisches Gänseblümchen, Asteraceae
(= Compositae) - Korbblütler
Frühling-Sommerblüher, IVVIII, 10100 cm hoch,
immergrün, ein-, mehrjährig, kurzlebig
Das Mexikanische Berufkraut stammt aus Mittelamerika, ist inzwischen aber
fast weltweit in warm gemäßigten bis tropischen Regionen
eingebürgert. In Mitteleuropa tritt die Art unbeständig besonders
am Ober- und Mittelrhein auf. Ansonsten ist sie selten und fehlt in weiten
Teilen. Bevorzugt werden gestörte Flächen, Mauern, Schotterfluren
und Ruderalstandorte besiedelt. Es sind immergrüne Pflanzen, die oft
kurzlebig sind, basal verholzen und Pfahlwurzeln bilden. Die Stängel
sind niederliegend bis aufrecht, können gelegentlich an Knoten bewurzeln
und so Flächen von bis zu 1 Quadratmeter bedecken. Die Laubblätter
sind elliptisch bis lanzettlich, bis 4 cm lang und 1,3 cm breit, locker behaart,
ganzrandig oder mit 12 Paar Zähnen oder Lappen, besonders in den
unteren Sprosspartien. Die oberen Zweige tragen jeweils 15 bis 2 cm
im Durchmesser große Blütenkörbchen. Die Hüllkelche
sind bis 1 cm breit, locker behaart und bestehen aus 34 Reihen von
Hüllblättern. Die Körbchen enthalten 4580 bis 8 mm lange
Strahlenblüten, die anfangs weiß sind, später rot-violett.
Die im Zentrum des Blütenkörbchens sitzenden Röhrenblüten
sind bis 3 mm lang und gelb.
Abb. 1 Spontane Pflanze des Erigeron karvinskianus mit den typischen, rot-violetten, verblühenden Köpfchen an einer Ufermauer der Isola Tiberiana, Rom, 16.04.2017 | Abb. 2 Pflanze des Erigeron karvinskianus in einer Steinritze an einer Ufermauer der Isola Tiberiana, Rom, 16.04.2017 |
Abb. 3 Laubblätter und Blütenköpfchen in der Anthese beim Erigeron karvinskianus in einem Privatgarten, 27.03.2018 | Abb. 4 Pflanze des Erigeron karvinskianus in einer Steinritze in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Meran, Südtirol, 28.10.2019 |
Abb. 5 Arrangierte Pflanzung mit Erigeron karvinskianus in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Meran, Südtirol, 28.10.2019 | Abb. 6 Frische und ältere Blütenköpfchen des Erigeron karvinskianus in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Meran, Südtirol, 28.10.2019 |
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Abb. 7 Pflanze des Erigeron karvinskianus in einer Straßenmauer in Sintra, Portugal, 11.10.2009 |
Der Gattungsname Erigeron L. (Berufkräuter) leitet sich ab von
gr. "eri" (= früh) und gr. "geron" (= Greis) und bezieht sich auf die
grauen, haarigen Pappus-Früchte. Pappus ist etymologisch ebenfalls von
gr. "pappos" (= Großvater, graue Haare) ableitbar und bezieht sich
im botanischen Sinne auf die "Fallschirme" der "Pustefrüchte", also
die Anhängsel an Früchten, die hier der Windverbreitung dienen.
Letztlich ist es ein Motiv, welches auf den weißlich Pappus, der mit
dem weißen Kopfhaar alter Männer verglichen wurde, beruht und
analog bei der Gattung Senecio
L. vorkommt. Der im Deutschen genutzte Begriff "Berufkräuter" hat seinen
Ursprung in der heilkundlichen Anwendung verschiedener Arten und Gattungen,
nicht nur des Erigeron. Durch Heilung wurden Krankheiten auf die Pflanze
übertragen = "berufen". Das Art-Epitheton karvinskianus wurde
zu Ehren des deutsch-ungarischen Botanikers Wilhelm Friedrich von Karwinsky
(17801855) etabliert, der in Mittel- und Südamerika forschte.
Erigeron karvinskianus sind hübsche Dauerblüher, die
geschützte und warme Standorte bevorzugen. Die Pflanzen sind anspruchslos
und gedeihen gut an offenen Stellen im Steingarten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Erigeron karvinskianus.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/erigeron-karvinskianus.html am
Tg.Mo.Jahr.
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