Euonymus europaeus L.
Gewöhnliches Pfaffenhütchen, Europäischer Spindelstrauch, Celastraceae - Spindelbaumgewächse
Beginn Frühsommerblüher, V–VII, 1,5–3(–6) m hoch, sommergrün, mehrjährig
Das Gewöhnliche Pfaffenhütchen ist in Mitteleuropa häufig und besiedelt gerne Hartholz-Auenwälder, Buchenwälder, Mischwälder, Schlehengebüsche und entlang von unbefestigten Wegen. Es sind laubabwerfende Sträucher oder kleinere Bäume, deren junge Zweige typischerweise geflügelt sind, meist mit vier, gelegentlich zwei, anfangs weißen, später bräunlichen Korkleisten. Ältere Äste und Stämme sind ohne Leisten mit grau-brauner, längs gefurchter Borke. Die Blätter sind gestielt gegenständig, lanzettlich und leicht gesägt. Die Blüten stehen zu 2–6, haben vier weiße bis gelblich-grüne, kreuzförmig stehende Kronblätter und sind gestielt. Besonders auffällig sind die leuchtend roten oder rosa, vierkantigen Früchte, die bei Reife aufspringen und die orangerosa Samen freigeben.











Die Abgrenzung der Euonymus europaeus von Euonymus latifolius (L.) Mill.ist recht einfach, da Letzterer ohne Korkleisten ist und die Blüten meist fünf Kronblätter haben.
Nicht gesichert ist das Benennungsmotiv des Gattungsnamens Euonymus L. Er leitet sich ab von gr. "eu" (= schön) und gr. "onoma" (= Name) und bedeutet "von gutem Rufe". Möglicherweise ist es eine euphemistische Benennung - die Pflanzen sind ja giftig; möglicherweise ist es auch eine deskriptive Symbolik. Das Epitheton europaeus beschreibt das Verbreitungsgebiet. Der deutsche Name Spindelstrauch soll daher stammen, dass das Holz früher zur Herstellung der Webspindeln und anderweitig handwerklich genutzt wurde.
Euonymus europaeus wird schon lange als Gartenpflanze kultiviert. Es gibt Sorten mit besonderen Blattfärbungen, speziell beim Herbstlaub. Die Früchte im Herbst wirken sehr dekorativ und bringe Farbe in den Garten während der kalten Jahreszeit. Ebenso attraktiv sind die Korkleisten, die fast schon "exotisch anmutende Effekte" mit sich bringen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2016: Euonymus europaeus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/euonymus-europaeus.html am Tg.Mo.Jahr.