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Euphorbia stricta L.
  synonym: Euphorbia micrantha Stephan ex Willd.
                 Euphorbia serrulata Thuill.
                 Tithymalus micranthus (Stephan ex Willd.) Raf.
                 Tithymalus serrulatus (Thuill.) Holub
Steife Wolfsmilch, Euphorbiaceae - Euphorbiengewächse
Sommerblüher, VI–IX, 20–50 cm hoch, sommergrün, ein-, zweijährig

Die Steife Wolfsmilch tritt in Mitteleuropa im Südwesten zerstreut auf, ansonsten ist sie selten und fehlt in weiten Gebieten. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedelt sie an Waldrändern, Säumen und in Auwäldern.

Die Stängel sind aufrecht, oft rot unterlaufen, relativ dünn, oft mit frühzeitig abfallenden unteren Stängelblättern. Die Stängelblätter sind schmal lanzettlich, hellgrün, meist kahl, 2–4 cm lang und vorn fein gesägt. Obere Stängelblätter sind mit herzförmigem Grund sitzend. Die endständige Scheindolde ist 3(–5)-strahlig und die Strahlen mehrfach gabelig verzweigt. Die Cyathium-Blätter sind 3-eckig und sitzend. Der Begriff Cyanthium leitet sich ab von gr. "kyathos" (= Schröpfgefäß) und beschreibt die becherartige Hülle aus Hochblättern unterhalb der Basis der Blüten, die man als "Ersatz" für die fehlenden Blütenblätter sehen kann. Die Nektardrüsen sind gelb und oval. Die Fruchtkapseln sind etwa 2 mm breit, nicht behaart, mit zylindrischen Warzen, die mehr oder weinger die gesamte Kapsel bedecken.  


Abb. 1 Kapsel der Euphorbia stricta mit zylindrischen Warzen. Halbtrockenrasen im Naturschutzgebiet Totengrien bei Istein, 10.08.2016, 238 m, 47° 39' 14 N, 07° 32' 13 O
Abb. 2 Pflanzen der Euphorbia stricta in einem Graben am Badberg bei Oberbergen, Kaiserstuhl, 20.06.2019, 262 m, 48° 05' 45 N, 07° 39' 51 O
Abb. 3 Roter Stängel der Euphorbia stricta, unten ohne Laubblätter. In einem Graben am Badberg bei Oberbergen, Kaiserstuhl, 20.06.2019, 262 m, 48° 05' 45 N, 07° 39' 51 O
Abb. 4 Grüner Stängel der Euphorbia stricta mit Laubblättern. Halbtrockenrasen im Naturschutzgebiet Totengrien bei Istein, 10.08.2016, 238 m, 47° 39' 14 N, 07° 32' 13 O
Abb. 5 Scheindolde der Euphorbia stricta mit 4 Strahlen, in einem Graben am Badberg bei Oberbergen, Kaiserstuhl, 20.06.2019, 262 m, 48° 05' 45 N, 07° 39' 51 O
Abb. 6 Aufrecht wachsende Pflanzen der Euphorbia stricta in einem Halbtrockenrasen im Naturschutzgebiet Totengrien bei Istein, 10.08.2016, 238 m, 47° 39' 14 N, 07° 32' 13 O
Abb. 7 Lanzettliche und vorne gesägte Laubblätter der Euphorbia stricta, Waldrand bei Winningen im Moseltal, 08.06.2021, 202 m, 50° 18' 56 N, 07° 30' 08 O
Abb. 8 Aufrechte Sprossachse der Euphorbia stricta kurz vor der Blüte, Waldrand bei Winningen im Moseltal, 08.06.2021, 202 m, 50° 18' 56 N, 07° 30' 08 O


Wahrscheinlich geht der Gattungsname Euphorbia L. auf den um Christi-Geburt lebenden, mauretanischen König Juba II. zurück, der Harz und Pflanzen der Euphorbien, wahrscheinlich der E. mauritanica L., nach seinem Leibarzt Euphorbos benannte. Das Epitheton stricta stammt von lat. "strictus" (= dicht, straff), nach den aufrechten Stängeln der Art.

Die Steife Wolfsmilch ist eine hübsche Sommerstaude für sonnige bis halbschattige Standorte im Gehölzgarten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Euphorbia stricta. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/euphorbia-stricta.html am Tg.Mo.Jahr.