Filipendula ulmaria (L.) Maxim.
synonym: Filipendula denudata (J. Presl & C. Presl) Fritsch
Spiraea denudata J. Presl & C. Presl
Spiraea ulmaria L.
Thecanisia ulmaria (L.) Raf.
Echtes Mädesüß, Große Spierstaude, Rosaceae - Rosengewächse
Frühsommerblüher, VI–VIII, 50–150 cm hoch, mehrjährig
Das Echte Mädesüß tritt in Mitteleuropa fast überall gemein auf, lediglich in den mitteldeutschen Trockengebieten verbreitet. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch, in Nordamerika ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf nassen bis feuchten Wiesen, an gewässernahen Standorten, in Auenwäldern und entlang von Gewässern. Dort bildet Filipendula ulmaria die Charakterart der Mädesüß-Uferfluren (Filipendulion). Typisch für F. ulmaria sind die rötlichen Stängel und das gefiederte, kräftig dunkelgrüne Blatt. Zwischen den 2–5 großen Fiedern finden sich mehrere, unregelmäßige, kleinere Fiedern. Die doldenartigen Blütenstände sind weiß und tragen kleine Einzelblüten mit je 5 Kron- und Kelchblättern wie es typisch für Rosengewächse ist.





Ihren deutschen Namen hat das Echte Mädesüß durch die süßlich nach Bittermandel riechenden Blüten, die zum Aromatisieren von Getränken (Met) genutzt wurden. Auch der süßliche Geruch beim Mähen (der Mahd) könnte eine Erklärung sein. Wie für den populären Namen gibt es auch für die lateinische Bezeichnung unterschiedliche etymologische Deutungen. Der Gattungsname Filipendula Mill. setzt sich zusammen aus lat. "filum" (= Faden) und lat. "pendulus" (= hängend) und verweist wahrscheinlich auf den mehrköpfigen Wurzelstock, an dem faserige Seitenwurzeln hängen. Das Epitheton ulmaria bezieht sich möglicherweise auf die (entfernte) Ähnlichkeit der Blätter mir denen der Ulme. Eine weitere Erklärung könnten die auch in der Ulmus rubra Muhl. vorkommenden Salizylsäuren sein, die heute wie früher aus beiden Arten gewonnen werden. Filipendula ulmaria ist die Namensgeberin des Aspirin, benannt nach der alten, nicht mehr gültigen Bezeichnung Spiraea ulmaria L.
Für den Garten ist Filipendula ulmaria durchaus eine Bereicherung, auch wenn diese einheimische Art nur selten angeboten wird. Feuchte Stellen, gerne neben einem Teich oder Wasserlauf, wären denkbare Möglichkeiten. Kombinationen mit exotischen Stauden wirken wegen der filigranen Blüte und dem Kontrast von roten Stängeln und grünem Blatt keinesfalls altbacken.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Filipendula ulmaria. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/filipendula-ulmaria.html am Tg.Mo.Jahr.