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Frangula rupestris (Scop.) Schur
   Synonym: Rhamnus rupestris Scop.
Felsen-Faulbaum, Rhamnaceae - Kreuzdorngewächse
Sommerblüher, V–VI, 80–120(–200) cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Felsen-Faulbaum ist ein aufsteigender oder niederliegender Strauch aus dem nordöstlichen Mittelmeergebiet (Albanien, Italien, Ex-Jugoslawien und Griechenland), der in den Karstgebirgen in Strauchgesellschaften oder Felsfluren wächst. Er ist sommergrün und wird bis 120 cm hoch mit grau-brauner Borke und elliptischen bis runden, fein gezähnten Laubblättern, die einen Mittelnerv mit 5–8 Paaren Seitennerven haben. Oberseits sind die Blätter kahl, glänzend grün, gelegentlich leicht flaumhaarig an den Nerven, unterseits graugrün und fein behaart. Die Blüten stehen zu 3–8 in gestielten Büscheln, sind gelblich und 5-zählig. Später bilden sich runde, bis 6 mm im Durchmesser große, erst rote, zur Reife dann schwarze Früchte, die bis zu 3 Samen enthalten.


Abb. 1 Borke eines Frangula rupestris am Wegesrand am Berg Srd oberhalb von Dubrovnik, Kroatien, 07.10.2015, 256 m, 42° 38' 50 N, 18° 06' 36 O
Abb. 2 Sprossachse von Frangula rupestris am Wegesrand am Berg Srd oberhalb von Dubrovnik, Kroatien, 07.10.2015, 256 m, 42° 38' 50 N, 18° 06' 36 O
Abb. 3 Unreife Frucht eines Frangula rupestris. Wegesrand am Berg Srd oberhalb von Dubrovnik, Kroatien, 07.10.2015, 256 m, 42° 38' 50 N, 18° 06' 36 O
Abb. 4 Reife Frucht eines Frangula rupestris. Wegesrand am Berg Srd oberhalb von Dubrovnik, Kroatien, 07.10.2015, 256 m, 42° 38' 50 N, 18° 06' 36 O

Der Gattungsnamen Frangula Mill. leitet sich ab von lat. "frangere" (= brechen) und bezieht sich auf das weiche, brüchige Holz. Schon in vorlinnäischer Zeit war der Gattungsname Frangula gebräuchlich. Das Epitheton rupestris stammt von lat. "rupes" (= steile Felswand, Felsklippe), mit dem Suffix "-etris" zu "Felsen-".

Der Felsen-Faulbaum dürfte bis Z 8 winterhart sein, gleichwohl dies bisher nicht ausreichend getestet wurde. Architektonisch bietet er hübsche Laubblätter mit späten Früchten, unterscheidet sich aus gärtnerischer Sicht aber kaum vom einheimischen Frangula alnus Mill. Ideal wäre ein kalkhaltiger Standort, offen und sonnig.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Polunin, O. 2006: Flowers of Greece and the Balkans. – Oxford University Press, Oxford, New York, 592 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Frangula rupestris. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/frangula-rupestris.html am Tg.Mo.Jahr.