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Galeopsis angustifolia (Ehrh. ex Hoffm.) Pers.
Schmalblättriger Hohlzahn, Lamiaceae (= Labiatae), Lippenblütler
Sommerblüher, VI–X, 10–70 cm hoch, sommergrün, einjährig

Der Schmalblättrige Hohlzahl tritt in Mitteleuropas selten bis verbreitet auf, mit deutlichem Schwerpunkt in den Kalkgebieten. Richtung wird er Norden selten oder fehlt ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen in trockenen Schotterfluren, auf Äckern und gestörten Flächen wie Bahnanlagen und Kiesgruben.

Die Pflanzen sind einjährig und wachsen aufrecht. Die Stängel sind stumpf 4-kantig, behaart, grün oder rot, ästig verzweigt und an den Knoten nicht verdickt. Die Laubblätter sind lineal-lanzettlich bis eiförmig-lanzettlich, kurz gestielt, grün, 2–15 mm breit, ganzrandig oder beidseits mit 1–5 flachen Zähnen. Die Blütenkronen sind lebhaft karmesinrot und 2–2,5 cm lang. Die Unterlippe der Krone hat einen gelben Schlundfleck. Der Kelch ist deutlch kürzer als die Krone und weißlich-flaumig behaart.


Abb. 1 Blüten der Galeopsis angustifolia in der Leitenkopf-Grube bei Brohl, 19.09.2021, 226 m, 50° 28' 37 N, 07° 18' 31 O
Abb. 2 Blüten, Laubbl&aumltter und Kelche der Galeopsis angustifolia. Leitenkopf-Grube bei Brohl, 19.09.2021, 226 m, 50° 28' 37 N, 07° 18' 31 O
Abb. 3 Blühende Galeopsis angustifolia im Hochsommer mit Frassschäden. Leitenkopf-Grube bei Brohl, 19.09.2021, 226 m, 50° 28' 37 N, 07° 18' 31 O


Nicht eindeutig geklärt ist der Gattungsname Galeopsis L., der schon vorlinnäisch für eine Sippe mit Laubblättern, die denen der Brennessel ähneln, genutzt wurde; gr. "galeopsis". Denkbar wäre ein Idiom, welches auf gr. "galion" (= Galium, Labkraut) und gr. "opsis" (= Aussehen) zurück führbar wäre. Das Epitheton angustifolia stammt von lat. "angustus" (= schmal) und lat. "-folius" (= -blättrig), zu "schmalblättrig" und beschreibt die schmalen Blätter der Art.

Dem Kleinblütgen Hohlzahn haftet wohl die Konnotation als Unkraut an. Nichtsdestotrotz können blühende Bestände im Sommer das Alpinum oder den Steingarten farblich aufwerten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Galeopsis angustifolia. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/galeopsis-angustifolia.html am Tg.Mo.Jahr.