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Genista germanica
L.
Deutscher Ginster, Fabaceae - Hülsenfrüchtler
Beginn Vollfrühlingblüher, V–VI, 20–60 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Deutsche Ginster tritt in der Mitte und im Süden Mitteleuropas zerstreut bis zerbreitet auf, Richtung Norden wird er selten oder fehlt ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedelt er auf Magerrasen, in Heiden, lichten Wäldern, an Wald- und Wegrändern und Ruderalstandorten. Es sind kleine, immergrüne, aufrecht bis aufsteigend wachsende Ginsterpflanzen. Junge Zweige sind abstehend behaart, grün, dicht beblättert. Ältere Zweige sind meist blattlos und bedornt, teilweise mit verzweigten Dornen. Die Laubblätter sind 1–2 cm lang und etwa 8 mm breit. Unterhalb der Blüten finden sich pfriemliche Tragblätter (Hochblätter), die halb so lang die Blütenstiele sind. Die Blüten stehen in 3–5 cm langen Trauben. Später bilden sich abstehend behaarte Hülsen.

Ähnlich dem Deutschen Ginster ist der Englische Ginster, Genista anglica L. Die Unterscheidung ist einfach, da der Englische Ginster vollständig kahl ist, hingegen der Deutsche Ginster an blühenden Zweigen, Kelchen und Hülsen abstehend behaart. Letzterer hat zudem oft verzweigte Dornen an den älteren Zweigen, die Blätter sind länger, bis 2 cm, und die Blüten stehen in längeren Trauben.


Abb. 1 Behaarte Sprossachsen der Genista germanica, Waldrand am Katharinenpfad nahe dem Katharinenberg, Kaiserstuhl, 31.05.2018, 457 m, 48° 06' 37 N, 07° 42' 01 O
Abb. 2 Aufrechter Wuchs von Genista germanica, Waldrand am Katharinenpfad nahe dem Katharinenberg, Kaiserstuhl, 31.05.2018, 457 m, 48° 06' 37 N, 07° 42' 01 O
Abb. 3 Ältere, verholzte Sprossachse der Genista germanica mit verzweigenden Dornen, Waldrand am Katharinenpfad nahe dem Katharinenberg, Kaiserstuhl, 31.05.2018, 457 m, 48° 06' 37 N, 07° 42' 01 O


Der Gattungsname Genista L. wurde schon vorlinnäisch für zahlreiche Arten und Gattungen des westlichen Mittelmeerraumes genutzt und später auf die Gattung Genista übertragen. Das Benennungsmotiv bleibt ungeklärt. Das Epitheton germanica ist die weibliche Form von lat. "germanicus" (= germanisch) und bezieht sich auf die Herkunft im zentralen Mitteleuropa.

Der Deutsche Ginster wird eher selten im Garten angebaut. Nichtsdestotrotz eignet er sich bestens für halbschattige und sonnige Plätze im Steingarten oder der mediterranen Strauchrabatte.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Genista germanica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/genista-germanica.html am Tg.Mo.Jahr.