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Gentiana verna L.
Synonym:
 Blackstonia verna Holub
 Gentiana arctica Grossh.
Frühlings-Enzian, Gentianaceae - Enziangewächse
Frühlingblüher, III–VIII(–IX), 05–20 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Frühlings-Enzian tritt in Mitteleuropa in den südlichen Kalkgebieten zerstreut bis verbreitet auf, ansonsten ist er selten und fehlt im Norden ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Kalk in subalpinen und montanen Rasen.

Die Pflanzen bilden kurze unterirdische Ausläufer mit blühenden und nicht blühenden Sprossachsen. Es finden sich Grundrosetten mit elliptischen bis lanzettlichen, 1–3 cm langen und spitzen Laubblättern, die größer als die Stängelblätter sind und einen deutlichen Mittelnerv aufweisen. Die Blüten erscheinen meist im Frühjahr, jedoch können vereinzelte Nachblüten bis in den Spätsommer auftreten. Die Blütenkrone ist tiefblau, 5-zählig und weist zwischen den Abschnitten 2-spitzige Anhängsel auf. Der Blütenkelch ist breit geflügelt und aufgeblasen.


Abb. 1 Die aufgeblasenen und deutlich geflügelten Blütenkelche der Gentiana verna in einem Rasen oberhalb von Westendorf, Österreich, 14.05.2016, 1.655 m, 47° 25' 11 N, 12° 14' 23 O
Abb. 2 Blütenkrone der Gentiana verna mit Anhängseln, in einem Rasen oberhalb von Westendorf, Österreich, 14.05.2016, 1.655 m, 47° 25' 11 N, 12° 14' 23 O
Abb. 3 Die 5-zähligen Blütenkelche der Gentiana verna in einem Rasen oberhalb von Westendorf, Österreich, 14.05.2016, 1.655 m, 47° 25' 11 N, 12° 14' 23 O
Abb. 4 Blühender Bestand der Gentiana verna in einem Rasen oberhalb von Westendorf, Österreich, 14.05.2016, 1.655 m, 47° 25' 11 N, 12° 14' 23 O
Abb. 5 Die Kelchzipfel von Gentiana verna sind etwa 1/3 so lang wie die Kelchröhre. Halbtrockenrasen am Erkenberg bei Neidlingen, Schwäbische Alb, 26.09.2022, 606 m, 48° 35' 09 N, 09° 34' 22 O
Abb. 6 Bei Gentiana verna finden sich bis zu 3 Paar Stängeklblätter, die kleiner sind als die Rosettenblätter. Halbtrockenrasen am Erkenberg bei Neidlingen, Schwäbische Alb, 26.09.2022, 606 m, 48° 35' 09 N, 09° 34' 22 O


Der Gattungsname Gentiana L. stammt von Genthios, dem letzten König der illyrischen Labeaten in Skorda (heutiges Nord-Albanien). Genthios selber oder einer seiner Ärzte erkannte wohl die Heilwirkung der Wurzel des Gelben Enzian, Gentiana lutea L. Das Epitheton verna stammt von lat. "ver" (= Frühling), nach der Blütezeit.

Mit Gentiana verna hat man einen prächtigen Frühlingblüher im Garten, der einen sonnigen und warmen Standort auf Kalk bevorzugt. Zur Kultur werden nur Zuchtpflanzen gewählt, keine Naturentnahmen. Im Alpinum oder Steingarten passen die Pflanzen perfekt.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Gentiana verna. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/gentiana-verna.html am Tg.Mo.Jahr.