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Geranium purpureum Vill.
synonym:
 Geranium robertianum var. incisum A. St.-Hil.
Purpur-Storchschnabel, Geraniaceae - Storchschnabelgewächse
Frühsommerblüher, V–IX, 20–40 cm hoch, sommergrün, einjährig

Der Purpur-Storchschnabel stammt ursprünglich aus dem südwesteuropäischen und vorderasiatischen Raum und ist in Mitteleuropa seit 1890 nachgewiesen. In Mitteleuropa tritt er selten bis zerstreut auf, Richtung Nordosten fehlt er. Bevorzugt siedeln die Pflanzen an Ruderalstandorten entlang von Wegen, Bahnanlagen oder in Siedlungsnähe.

Es sind einjährige Pflanzen, die aufsteigend oder aufrecht wachsen und nur wenig bis gar nicht riechen. Die Stängel sind stark verzweigt, behaart, grün oder rötlich. Die Blätter sind 3–5-teilig gefiedert mit völlig voneinander gestrennten und gestielten Abschnitten, die wiederum 1–2-fach fiederteilig sind. Die Blattstiele sind drüsenhaarig. Die Blüten stehen zu 2, haben einen drüsenhaarigen, deutlich verdickten Stiel, sind 5-zählig, dunkel rosafarben, selten weiß, mit 5–9 mm langen Kronblättern. Die Staubblätter sind typischerweise gelb. Die Kelche sind drüsig behaart und meist kugelig aufgeblasen. Später bilden sich behaarte, drüsige Fruchtklappen ("Schnäbel") mit 3–4 Querleisten an der Spitze.


Abb. 1 Laubblätter von Geranium purpureum mit gestielten Abschnitten. Siedlung in Dortmund-Höchsten, 07.07.2018, 207 m, 51° 26' 54 N, 07° 30' 22 O
Abb. 2 Weiße Blüte des Geranium purpureum in einer Siedlung in Dortmund-Höchsten, 07.07.2018, 207 m, 51° 26' 54 N, 07° 30' 22 O
Abb. 3 Früchte und kugelige Kelche von Geranium purpureum, Siedlung in Dortmund-Höchsten, 07.07.2018, 207 m, 51° 26' 54 N, 07° 30' 22 O


Der Gattungsname der Storchschnäbel, Geranium L., leitet sich ab von gr. "geranion" (= Kranich) und beschreibt die Ähnlichkeit der Frucht mit langen Vogelschnäbeln. Das Epitheton purpureum stammt von lat. "purpureus" (= purpurfarben) und beschreibt die Farbe der Sprossachsen unter Stressfaktoren.

Geranium purpureum wird nur selten als Zierpflanze angebaut. In manchen Gärten kommen die Pflanzen spontan auf. Im naturnahen Garten wäre ein passender Standort.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Geranium purpureum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/geranium-purpureum.html am Tg.Mo.Jahr.