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Glaucium flavum Crantz
synonym: Chelidonium glaucium L.
Glaucium
corniculatum var. flavum (Crantz) Kuntze
Glaucium
luteum Scop.
Gelber Hornmohn, Papaveraceae - Mohngewächse
Ende Frühsommerblüher, VIVIII, 30100 cm hoch,
immergrün, mehrjährig
Der Gelbe Hornmohn stammt aus dem Mittelmeerraum, West- und Südeuropa,
wo die Pflanzen bevorzugt küstennah auf sandig-steinigen Böden
wachsen. Auf den ostfriesischen Inseln ist es möglich, dass es sich
um indigene Bestände handelt. Ansonsten ist die Art seit 1574 im
mitteleuropäischen Binnenland eingebürgert und tritt selten in
kurzlebigen Ruderalfluren auf. Die Pflanzen sind blaugrün bereift,
niederliegend und stark verzweigt. Meistens sind die Stängel kahl oder
nur schwach behaart, der Milchsaft ist gelblich. Die Blätter sind buchtig
fiederspaltig, gestielt, unterschiedlich stark behaart und dicklich. Die
Grundblätter sind 1030 cm lang und 38 cm breit. Im Sommer
erscheinen zitronen- bis goldgelbe Blüten bis 9 cm im Durchmesser. Seltener
gibt es orangerote Blüten. Die Fruchtkapseln sind länglich, bis
zu 30 cm lang, unbehaart oder spärlich behaart und enthalten zahlreiche
Samen.
Abb. 1 Orangerot blühende Sorte des Glaucium flavum in einem Privatgarten in den Niederlanden, 31.07.2013 | Abb. 2 Glaucium flavum mit frischen Fruchtkapseln, in den Dünen der Bucht von Alcudia, nahe Can Picafort, Mallorca, 30.07.2003, 1 m, 39° 46' 37 N, 03° 08' 26 O |
Abb. 3 Glaucium flavum in der Buch von Cala mesquida, Mallorca, 28.09.2007, 18 m, 39° 44' 33 N, 03° 26' 04 O | Abb. 4 Glaucium flavum mit vertrockneten Fruchtkapseln, nahe Bol, Insel Brac, Kroatien, 18.10.2012, 1 m, 43° 15' 31 N, 16° 37' 57 O |
Abb. 5 Blüte des Glaucium flavum, am Strand von La Ciaccia, Sardinien, Italien, 23.10.2017, 3 m, 40° 55' 05 N, 08° 46' 41 O | Abb. 6 Fiederteilige Blätter des Glaucium flavum, Portinho da Arrabida, Serra Arrabida, Portugal, 19.10.2009, 3 m, 38° 28' 46 N, 08° 58' 38 O |
Abb. 7 Blüten und Früchte von Glaucium flavum, Playa Burriana, Nerja, Spanien, 07.10.2008, 11 m, 36° 45' 05 N, 03° 51' 51 O | Abb. 8 Braune, reife Fruchtstände von Glaucium flavum am Strand von San Giovanni, Muravera, Sardinien, 17.10.2016, 1 m, 39° 23' 37 N, 09° 36' 33 O |
Abb. 9 Zahlreiche Pflanzen des Glaucium flavum am Strand von San Giovanni, Muravera, Sardinien, 17.10.2016, 1 m, 39° 23' 35 N, 09° 36' 33 O | Abb. 10 Frische, noch geschlossene Frucht von Glaucium flavum mit kurzen Haaren; am Strand von La Ciaccia, Sardinien, Italien, 23.10.2017, 3 m, 40° 55' 05 N, 08° 46' 41 O |
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Abb. 11 Orangerot blühendes Exemplar eines Glaucium flavum in einem Privatgarten in Wipperfürth, 31.07.2019 |
Die Abgrenzung des Glaucium flavum vom ebenfalls selten auftretenden
Roten Hornmohn, G. corniculatum (L.) Rudolph, ist einfach, da
letzterer eine orangerote Blüte hat. Lediglich bei ebenfalls orangerot
blühendem G. flavium kann eine Diagnose schwierig sein.
Glaucium corniculatum ist behaart und wenig verzweigt.
Der Gattungsname Glaucium Mill. leitet sich ab von gr. "glaukos" (=
blaugrün, graublau) und bezieht sich auf bläulich-grün bereiften
Laubblätter. Das Epitheton flavum ist die neutrale Form von lat.
"flavus" (= gelb), ein Bezug auf die gelben Blüten der Art.
Glaucium flavum sind dekorative Blüten- und Fruchtpflanzen für
den Garten. Sonnige und warme Standorte sind ideal. Der Boden sollte
durchlässig sein, auch reiner Sand ist möglich. Es gibt gelb und
orangerot blühende Sorten im Handel.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007:
Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und
Zierpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Lorek, M. 2007: Mallorquinische Pflanzen im mitteleuropäischen Garten.
Hortus Exot., 6, 919.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Glaucium flavum.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/glaucium-flavum.html am Tg.Mo.Jahr.
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