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Glaux maritima L.
Strand-Milchkraut, Primulaceae - Primelgewächse
Beginn Frühsommerblüher, V–VIII, 05–20 cm hoch, (sommer-)immergrün, mehrjährig

Das Strand-Milchkraut tritt in Mitteleuropa verbreitet an den Küsten oder zerstreut an Binnensalzstellen auf. Es besiedelt nasse bis feuchte Salzwiesen, Dünenbereiche im oberen Spülsaum oder Röhrichte, auch periodisch überflutete. Die Pflanzen wachsen niederliegend bis aufsteigend, bilden an den Knoten oft Wurzeln. Die Stängel sind dicht mit dicklichen, länglich-lanzettlichen bis elliptischen, bis 15 mm langen Blättern bedeckt. Im unteren Bereich sind die Laubblätter gegenständig, im oberen wechselständig. Die Blüten erscheinen in den Blattachseln, sind bis 6 mm im Durchmesser, fast sitzend und haben keine Kronblätter. Die "Blütenblätter" sind 5 rosafarbene bis weiße Kelchblätter, welche kronblattartig erscheinen. Später bilden sich rundliche, bis 3 mm große, gelbbraune Kapselfrüchte.



Abb. 1 Blühende Glaux maritima in den Salzwiesen am Hafen auf Langeoog, 04.08.2010, 0 m, 53° 43' 54 N, 07° 30' 19 O
Abb. 2 Rundliche Kapselfrüchte der Glaux maritima mit den Kelchblattresten, Oststrand auf Spiekeroog, 13.07.2015, 0 m, 53° 45' 56 N, 07° 40' 10 O
Abb. 3 Blühende, niederliegende Glaux maritima in den Weißdünen am Oststrand auf Spiekeroog, 13.07.2015, 1 m, 53° 45' 58 N, 07° 40' 13 O
Abb. 4 Blüten und Blätter von Glaux maritima am Hafen auf Spiekeroog, 13.07.2015, 0 m, 53° 45' 54 N, 07° 41' 56 O
Abb. 5 Pflanze des Stechenden Hohlzahns, Galeopsis tetrahit L., in einem Bestand der Glaux maritima am Außendamm vom Hafen auf Langeoog, 29.07.2017, 2 m, 53° 43' 27 N, 07° 29' 26 O


Der Gattungsname Glaux L. existierte schon vorlinnäisch und bleibt in seiner Bedeutung ungeklärt, da gr. "glaux" (= Eule) oder gr. "glaukos" (= blaugrün") eher nicht infrage kommen. Das Epitheton maritima stammt von lat. "maritimus" (= Meer) und bezieht sich auf den Lebensraum.

Als Gartenpflanze dürfte Glaux maritima eine Herausforderung sein, da die halophilen Eigenschaften eine Kultur aufwändiger erscheinen lassen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Glaux maritima. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/glaux-maritima.html am Tg.Mo.Jahr.