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Glycyrrhiza uralensis Fisch. ex DC.
  synonym: Glycyrrhiza glandulifera Ledeb.
                 Glycyrrhiza shiheziensis X. Y. Li
Drüsiges Süßholz, Chinesischer Lakritzstrauch, Chinesisches Süßholz, Fabaceae - Hülsenfrüchtler, Hülsenfruchtgewächse
Hochsommerblüher, VI–VIII, 30–120 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Drüsige Süßholz stammt aus dem zentralen bis östlichen Asien (Russland bis China und Afghanistan), wo die Pflanzen auf Trockenrasen, Sandbänken und offenen Hügellandschaften der unteren und mittleren Höhenstufen der Gebirge in Höhen von 400–2.700 m über NN wachsen. Es sind sommergrüne Sträucher mit mehreren Stämmchen, die dicht drüsig und weiß-braun wollig behaart sind. Die Laubblätter sind 5–20 cm lang, gestielt, 1-fach unpaarig gefiedert mit 7–15 Fiederblättern und 3-eckig bis lanzettlichen, drüsigen Nebenblättern. Die Fiederblätter sind rund bis schmal oval, 1,5–5 cm lang, 0,8–3 cm breit, drüsig und flaumig behaart. Die Blütentrauben sind kürzer als die Laubblätter, vielblütig, mit dicht drüsig punktierter und flaumhaariger Blütenstandsachse. Die Hochblätter sind braun, länglich lanzettlich, 3–4 mm lang, gelblich drüsig und flaumig behaart. Die Blütenkelche sind glockenförmig, 7–14 mm lang, flaumig behaart, gelblich drüsig und 5-zähnig mit verwachsenen oberen 2 Zähnen. Die Kronblätter sind purpurfarben, weiß oder gelb, 1–2,4 cm lang, schmal oval bis elliptisch. Später bilden sich sichel- oder ringförmige, drüsig behaarte Hülsenfrüchte, die dunkelbraune, etwa 3 mm lange Samen enthalten.

Glycyrrhiza uralensis ist in der Chinesischen Medizin eines der 50 Standardkräuter der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), welches insbesondere zum Süßen und Aromatisieren genutzt wird.


Abb. 1 Unpaarig gefiederte Laubblätter der Glycyrrhiza uralensis direkt nach dem Austrieb im Frühjahr, Privatgarten, 14.04.2019


Der Gattungsname Glycyrrhiza L. stammt von gr. "glykys" (= süß) und gr. "rhiza" (= Wurzel), zu "glykyrrhiza" (= Süßwurzel), nach den süß schmeckenden Saponinglykosiden besonders in den Wurzeln. Später wurde "glykys" zu lat. "liquor" (= Flüssigkeit) umgebildet und daraus letztlich das mittelhochdeutsche "leckeritz" zum heutigen "Lakritz". Das Epitheton uralensis bezieht sich auf den Naturstandort in Yunnan.

Glycyrrhiza uralensis ist eine hübsche Staude für den Exotengarten an einem sonnigen Standort mit gut drainiertem, gerne sandigem Boden. Die Pflanzen sind relativ anspruchslos und winterhart bis Z 5.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Glycyrrhiza uralensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/glycyrrhiza-uralensis.html am Tg.Mo.Jahr.