Startseite

Gypsophila fastigiata L.
synonym:
 Gypsophila dichotoma Besser
 Gypsophila ucrainica Kleopow
Ebensträußiges Gipskraut, Büscheliges Gipskraut, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Sommerblüher, VI–IX, 20–50 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Ebensträußige Gipskraut tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf, mit Schwerpunkt im Osten und isolierten Vorkommen am nördlichen Oberrhein, ansonsten fehlt die Art. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Sandrasen, Gipsfelsfluren und in lichten Kiefernwäldern, besonders auf kalkhaltigen Böden.

Die Pflanzen bilden eine Rübenwurzel mit Erneuerungsknospen am Wurzelhals (Pleikormstaude) und wachsen niederliegend bis aufsteigend. Die Blütenstängel sind aufrecht und oberseits drüsenhaarig. Die Laubblätter sind schmal lanzettlich, 1-nervig und 1–5 mm breit. Die Blüten erscheinen an den Zweigenden gedrängt in schirmförmigen Thyrsen (Hauptachse eine Traube mit mehreren Teilblütenständen). Die Blüten sind weiß oder rosafarben, 5-zählig mit 3–5 mm langen, ganzrandigen Kronblättern und 2–3 mm langen Kelchblättern. Die Staubblätter sind länger als die Krone.


Abb. 1 Blütenstand der Gypsophila fastigiata im Sandrasen des Mainzer Sand, 18.09.2021, 125 m, 50° 00' 43 N, 08° 12' 34 O
Abb. 2 Die Staubfäden von Gypsophila fastigiata sind länger als die Kronblätter. Sandrasen des Mainzer Sand, 18.09.2021, 125 m, 50° 00' 43 N, 08° 12' 34 O
Abb. 3 Lanzettliche Laubblätter von Gypsophila fastigiata im Sandrasen des Mainzer Sand, 18.09.2021, 125 m, 50° 00' 43 N, 08° 12' 34 O


Der Gattungsname Gypsophila L. stammt von gr. "gypsos" (= Gips) und gr. "phile" (= Freundin), nach dem Standort auc auf Gipsböden. Das Epitheton fastigiata stammt von lat. "fastigiatus" (= zugespitzt). Es erscheint möglich, dass eine Verwechselung mit lat. "fasciculatus" (= gebündelt) vorliegt.

Das Ebensträußige Gipskraut ist eine zierliche Pflanze für den Steingarten oder das Alpinum auf sandig-mineralischem Grund, gerne auf Kalk.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Gypsophila fastigiata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/gypsophila-fastigiata.html am Tg.Mo.Jahr.