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Herniaria glabra L.
synonym:
 Herniaria suavis Klokov
Kahles Bruchkraut, Caryophyllaceae - Nelkengewächse
Sommerblüher, VI–X, 05–30 cm hoch, immergrün, ein-, mehrjährig, kurzlebig

Das Kahle Bruchkraut tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. In Nordamerika ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen an Uferspülsäumen, auf Ruderalstellen wie Pflasterfugen, Bahnanlagen und Wegrändern.

Die Pflanzen sind meist einjährig, gelegentlich mehrjährig-kurzlebig, verzweigt, meist kahl, gelegentlich locker behaart und wachsen niederliegend, dem Boden angedrückt. Die Laubblätter sind eiförmig lanzettlich, 3–8 mm lang, kahl oder am Grund kurz bewimpert, mit etwa 1 mm langen Nebenblättern. Die Blüten stehen in bis zu 10-blütigen Knäueln, sind achselständig, fast sitzend, mit kahler oder kurz bewimperter Blütenhülle. Die Kronblätter sind unscheinbar. Die Kelchblätter sind 0,5 mm lang. Die Kronblätter sind unscheinbar. Später bilden sich Kapselfrüchte, die länger als der Kelch sind.


Abb. 1 Pflanze der Herniaria glabra in Pflasterfugen einer Siedlung in Dortmund-Höchsten, 07.07.2018, 207 m, 51° 26' 54 N, 07° 30' 22 O
Abb. 2 Sprossachsen von Herniaria glabra in einer Siedlung in Dortmund-Höchsten, 07.07.2018, 207 m, 51° 26' 54 N, 07° 30' 22 O


Der Gattungsname Herniaria L. stammt von lat. "hernia" (= Bruch), nach der ehemaligen Anwendung bei Leistenbrüchen. Das Epitheton glabra geht zurück auf lat. "glaber" (= glatt), nach den kahlen Pflanzenteilen.

In der Gartenkultur dürfte Herniaria glabra eher weniger zum Einsatz kommen. Für einen Anbau ist ein unbeschatteter Standort auf offenem Boden ratsam.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Herniaria glabra. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/herniaria-glabra.html am Tg.Mo.Jahr.