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Hosta fortunei (Baker) L.H. Bailey
Graublatt-Funkie, Asparagaceae - Spargelgewächse
                 auch: Hostaceae - Funkiengewächse
Sommerblüher, VII–VIII, 40–95 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Bei der Graublatt-Funkie handelt es sich wahrscheinlich um eine japanische Hybridspezies mit unklarem Ursprung. Sie wurde erstmals zwischen 1866 und 1875 nach Europa eingeführt und stammt ursprünglich aus dem fernöstlichen Asien, möglicherweise Japan. Weltweit wird die Art angebaut und ist mancherorts verwildert. Die Pflanzen sind sommergrün, wachsen als lockere Horste und haben ein Ausläufer bildendes Rhizom. Die Laubblätter sind glänzend, breit oval, 10–30 cm lang, 5–20 cm breit, oberseits grün oder leicht blaugrün, unterseits blaugrün, mit 8–10 Paaren von Seitennerven. Der Blattstiel ist grün, tief rinnig, etwa 35 cm lang und geflügelt. Der Blütenstand ist eine 70–80 cm hohe Traube. Die Einzelblüten sind 4–5 cm lang, glockenförmig, nicht duftend, hellviolett mit zurückgeschlagenen Kronblättern. Später bilden sich zylindrische Kapselfrüchte.


Abb. 1 Fruchtende Pflanze der Hosta fortunei im Edith J. Carrier Arboretum, Harrisonburg, Virginia, 13.10.2019
Abb.2 Zylindrische Früchte der Hosta fortunei im Edith J. Carrier Arboretum, Harrisonburg, Virginia, 13.10.2019


Der Gattungsname Hosta Tratt. wurde zu Ehren von Nicolaus Thomas Host (1761–1834) etabliert, einem österreichen Botaniker. Die ungültigen Gattungsnamen Funkia Spreng. und Funckia Willd. stammen vom japanischen Verikularnamen "fukurin fu" ab und leiten zur heute allgemein genutzten deutschen Bezeichnung "Funkien" über. Das Art-Epitheton fortunei wurde zu Ehren des englischen Reisenden und Direktors des Botanischen Gartens Chelsea, Robert Fortune (1812–1880), etabliert.

Die Graublatt-Funkie ist gut winterhart. Bevorzugt wird ein Standort im Schatten. Der Boden sollte nährstoffreich und nicht zu trocken sein. Ansonsten sind die Pflanzen robust und hervorragende Bodendecker.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Hosta fortunei. – http://www.tropengarten.de/Botanik/hosta-fortunei.html am Tg.Mo.Jahr.