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Hottonia palustris L.
Europäische Wasserfeder, Wasserprimel, Primulaceae - Primelgewächse
Beginn Frühsommerblüher, V–VI, 10–50 cm hoch, wintergrün, mehrjährig

Die Europäische Wasserfeder tritt in Mitteleuropa zertreut und selten auf. Sie bevorzugt flache, stehende oder langsam fließende Süßgewässer oder sumpfige Standorte, besonders im klimatisch gemäßigten Flachland. Dabei wurzelt sie flach, mit untergetauchten Blättern und bildet rasenförmige Kolonien. Ein vorübergehendes Austrocknen des Gewässers wird toleriert. Die Blätter sind bis 8 cm lang, kammförmig gefiedert und stehen annähernd in Rosetten. Zu Beginn des Frühsommers erscheinen die bis 50 cm hohen Blütenstände oberhalb des Wassers. Die Blüten stehen zu 3–6 in den Blattachseln in etagenartig angeordneten Quirlen. Meist sind die Kronen weiß, manchmal rosa, bis 2 cm im Durchmesser.



Abb. 1 Rasenförmige Kolonie der Hottonia palustris, 08.09.2013, Eller-Forst, Düsseldorf, 49 m, 51° 12' 21 N, 06° 52' 49 O
Abb. 2 Blühende Population der Hottonia palustris, 08.06.2013, Eller-Forst, Düsseldorf,46 m, 51° 12' 16 N, 06° 52' 52 O
Abb. 3 Rosafarbener Blütenstand der Hottonia palustris, 08.06.2013, Eller-Forst, Düsseldorf, 46 m, 51° 12' 16 N, 06° 52' 52 O


Die Diagnose von Hottonia palustris dürfte keine Schwierigkeiten bereiten. Kammartige Blattfom, Standort und Blütenstand sind kaum zu verwechseln.

Der Gattungsname Hottonia L. wurde zu Ehren des niederländischen Arztes und Botanikers Pieter Hottonia (1648–1709) etabliert. Auf den bevorzugten Standort der H. palustris verweist das Epitheton: lat. "paluster" (= im Sumpf lebend). Der deutsche Name ist eine Reminiszenz auf die federähnlichen Blätter.

Hottoniae palustris sind dekorative Pflanzen für den Wassergarten, an sumpfigen Stellen oder entlang von Gartengewässern. Laubfall zum Herbst sollte entfernt werden, da die Pflanzen vollständig winterhart sind und dadurch optisch vitale Bestände erhalten bleiben. Zu starke Beschattung kann zur Regression führen. Vermehrung erfolgt über Saat als auch vegetativ über Ableger. Aquarianer nutzen die Art ebenfalls, sowohl fürs kalte als auch tropische Aquarium.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2015: Hottonia palustris. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/hottonia-palustris.html am Tg.Mo.Jahr.