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Iris foetidissima L.
Korallen-Schwertlilie, Übelriechende Schwertlilie, Iridaceae - Irisgewächse (Schwertliliengewächse)
Frühsommerblüher, IV–VI, 20–90 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Iris foetidissima ist eine immergrüne, südwesteuropäische Schwertlilie, deren Verbreitungsgebiet von Nordafrika, Portugal, Griechenland bis Großbritannien reicht. Sie besiedelt gerne Gehölze, Hecken und Wiesen, auch in Meeresnähe. Die Laubblätter sind dunkelgrün, 30–70 cm lang, 1–2,5 cm breit und riechen beim Zerreiben unangenehm. Die Blüte ist sehr attraktiv, 5–7 cm im Durchmesser, metallisch blass-blau bis grau-gelb gestreift. Zum Herbst hin bilden sich terminale Samenkapseln, die aufspringen und an denen dekorative, scharlach- bis orangefarbene Samen meist den ganzen Winter über an den Pflanzen verbleiben. Das Rhizom breitet sich langsam horizontal aus.

Die Korallen-Schwertlilie ist seit 1561 in Mitteleuropa in Kultur. Es gibt einige Sorten im Gartenbau, wie beispielsweise mit gelber Blüte oder panaschierten Laubblättern.


Abb. 1 Die Früchte an Iris foetidissima sind im Herbst und Winter ein Blickfang, 08.11.2013, Privatgarten
Abb. 2 Eine metallisch blass-blau bis grau-gelb gestreifte Blüte der Iris foetidissima, Privatgarten
Abb. 3 Iris foetidissima ist hervorragender Unterwuchs für Gehölze, hier unterhalb einer Camellia japonica L., Privatgarten
Abb. 4 Iris foetidissima ist in England wahrscheinlich einheimisch. Frampton Court Park bei Gloucester, 04.03.2018
Abb. 5 Iris foetidissima gedeiht auch im Vollschatten. Hier zusammen mit Rodgersia henricii Franch, Privatgarten
Abb. 6 Aufgeplatzte Früchte mit leuchtend organgefarbenen Samen von Iris foetidissima im Herbst, 08.11.20.13, Privatgarten
Abb. 7 Iris foetidissima am Naturstandort in einem Bachtal, südliches Zentralspanien, Andalusien, nahe Galaroza, 23.10.2013, 557 m, 37° 55' 11 N, 06° 43' 01 W
Abb. 8 Etwa 2-jährige Jungpflanze 20–30 cm der Iris foetidissima im 1L-Topf
Abb. 9 Panaschierte Sorte der Iris foetidissima, Privatgarten, 15.05.2015
Abb. 10 Pflanzen der Iris foetidissima in einem Wildgehege an der Caserma Vecchia in den Bergen des Sette Frattelli, Sardinien, 18.10.2016, 570 m, 39° 16' 22 N, 09° 25' 00 O


Die Abgrenzung der Iris foetidissima von den anderen winterharten Arten der Gattung ist recht einfach, da sie immergrün bleibt und die Blütenzeichnung typisch ist.

Der Gattungsname Iris L. geht auf gr. "iris" (= Regenbogen) zurück und verweist auf die farbenreichen Blüten der Arten der Gattung. Auch in der Medizin wird die Regenbogenhaut des Auges Iris genannt. Das Epitheton foetidissima ist der weibliche Superlativ von lat. "foetidus" (= stinkend). Etwas irreführend ist das Epitheton schon, denn äußerst übelriechend sind die Pflanzen keinesfalls.



Irides foetidissimae sind dekorative, immergrüne Exoten für schwierige Stellen im Garten. Sie tolerieren Schattendruck und konkurrierende Wurzeln, Trockenheit und Feuchtigkeit. An Naturstandorten treten sie zwar bevorzugt auf kalkhaltigen Böden auf, können aber in auch in neutralen oder leicht sauren Gartenverhältnissen gedeihen. Winterschmuck sind die Samenstände und das immergrüne Schwertblatt. Die Blüte ist diskret und hat einen ganz eigenen, ornamentalen Charme. Kurzum, Iris foetidissima sollte in keinem Exotengarten fehlen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe. – Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Iris foetidissima. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/iris-foetidissima.html am Tg.Mo.Jahr.