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Iris japonica Thunb.
Japanische Schwertlilie, Iridaceae - Irisgewächse (Schwertliliengewächse)
Frühlingblüher, III–V, 25–60 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Japanische Schwertlilie kommt ursprünglich nicht aus Japan sondern China. 1797 ist zwar die synonyme Iris chinesis Curtis beschrieben worden, aber da Thunberg die Art schon 1794 in seiner Flora Japonica etablierte, hat Thunbergs Bezeichnung Vorrang vor dem eigentlich "richtigen" Binomen. Iris japonica wächst an Waldrändern oder auf feuchten Wiesen, von 500 m bis hinauf auf 3.400 m im Südwesten Chinas. Dies erklärt auch die Frosttoleranz der Art. Typischerweise besitzt Iris japonica ein dimorphes Rhizom mit dickeren, fast senkrechten Wurzelabschnitten, aus denen die oberirdischen Pflanzenteile entspringen, und langen, schlanken, oft waagerecht kriechenden Wurzelstöcken, an deren Enden und Knoten sich neue Vegetationspunkte befinden und so im Laufe der Zeit große Kolonien bilden. Die Blätter sind schwertförmig, 2-zeilig reitend, auf der einen Seite glänzend und auf der anderen matt, rot-violett an der Basis, bis 60 cm lang. Die Blüten sind blass blau. Weiße Blüten hat die f. pallescens P. L. Chiu & Y. T. Zhao. Bis zum Sommer bilden sich Früchte, die dunkel braune Samen enthalten.


Abb. 1 Die Blüte der Iris japonica zeigt ein leuchtendes Himmelblau mit violett-orangefarbener Mittelfärbung, Privatgarten
Abb. 2 Schwertförmige, weiß-grün gestreifte Blätter von Iris japonica 'Variegata', Privatgarten
Abb. 3 Typisch ist die rot-violette Blattbasis von Iris japonica 'Variegata', Privatgarten
Abb. 4 Dekorative, grün-weiße Blattzeichnung der Iris japonica 'Variegata', Privatgarten
Abb. 5 Etwa 2-jährige Containerpflanze 10–20 cm der Iris japonica 'Variegata' im 0,5L-Topf
Abb. 6 Die Blüte der Iris japonica ist im Sommer ein Blickfang, Privatgarten, 02.05.2015


Der Gattungsname Iris L. geht auf gr. "iris" (= Regenbogen) zurück und verweist auf die farbenreichen Blüten der Arten der Gattung. Auch in der Medizin wird die Regenbogenhaut des Auges Iris genannt. Das Epitheton japonica verweist auf das irrtümlich als Verbreitungsgebiet angenommene Japan.

In China, Myanmar (= Burma) und Japan wird Iris japonica sehr oft kultiviert, da es sehr dekorative Pflanzen sind. Man geht zudem davon aus, dass Hochgebirgspflanzen in Südwest-China (Zhejiang) verwilderte Populationen sind. In Europa ist I. japonica eingeführt und bisher nur selten in Kultur. Besonders hübsch ist I. japonica 'Variegata' mit weißen Randstreifen. Erste mittelfristige Freilanderfahrungen zeigen, dass mit Mulch auch kältere Winter (Z 7b) überstanden werden, sowohl bei der Art als auch der variegaten Sorte. Wahrscheinlich sind die Pflanzen mindestens bis Z 8 winterhart. Probleme bereiten lediglich Schnecken. Hier sollten entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Sich ausbreitende Kolonien können durch Abstechen oder eine Rhizomsperre kontrolliert werden. Der Boden sollte nicht zu feucht, leicht erwärmend und nicht zu trocken sein, sowohl leicht alkalisch bis leicht sauer wird toleriert. Wahrscheinlich dürften halbschattige bis sonnige Standorte ideal sein.

Bei den variegaten Pflanzen ist zu beobachten, dass oft fernab der bunten "Mutterpflanze" Ausläufer mit vollgrünen als auch variegaten Laubblättern erscheinen. Hier kann man nach eigenem Gutdünken verfahren und die grünen stehen lassen oder abstechen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Iris japonica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/iris-japonica.html am Tg.Mo.Jahr.