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Iris pallida Lam.
Bleiche Schwertlilie, Dalmatinische Iris - Irisgewächse (Schwertliliengewächse)
Frühsommerblüher, V–VI, 40–90(–120) cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Bleiche Schwertlilie tritt in Mitteleuropa selten synanthrop in Siedlungsnähe auf. Ursprünglich stammt sie aus Südosteuropa: Südalpen, Italien und ehemaliges Jugoslawien mit dem zentralen Verbreitungsgebiet in den Karstregionen des Balkans. Verschleppung mit Gartenabfällen, Ansalbungen oder langsame Vermehrung über die Rhizome sind typische Ausbreitungswege.

Die Pflanzen haben blaugraue, bereifte Blätter und wenig verzweigte Blütenstängel mit hell lavendelblauen, "blassen" Blüten. Auf den äußeren Perigonblättern (Perigon deshalb weil sich Kelch- und Kronblättern nicht unterscheiden lassen) befindet oberseits ein Längsstreifen dichter, "bartähnlicher" Haare -> Bartiris. Zur Blütezeit sind die Hochblätter trockenhäutig und befinden sich als gelbbräunliches, trockenes Blatt unterhalb der Blüte.

Aus den Rhizomen wird Parfüm gewonnen. So gibt es in der Nähe von Florenz Anbauflächen der Iris pallida, wo jedes Jahr (etwa im Mai) prächtige Iris-Felder blühen. Je nach Autor werden bis zu drei Unterarten unterschieden.


Abb. 1 Die Hell lavendelblaue Blüte der Iris pallida erscheint im Frühsommer, der gelbliche Längsstreifen aus Haaren ist gut erkennbar -> Bartiris, Privatgarten
Abb. 2 Sehr dekorativ ist die am Rand weiß gestreifte Iris pallida 'Variegata'. Etwas empfindlicher als die Art und nicht ganz so blühfreudig. Meist immergrün
Abb. 3 Die schwertförmige Blättern von Iris pallida können bis 90 cm lang werden und sitzen direkt auf dem Rhizom (reiten), Privatgarten
Abb. 4 Verzweigter Blütenstand von Iris pallida. Unterhalb der Blüten finden sich die gelb-bräunlichen, vertrockneten Hochblätter, Privatgarten
Abb. 5 Die bereiften Blätter der Iris pallida schimmern grau-silbrig bis grün-blau, Privatgarten



Die Abgrenzung der Iris pallida von den anderen drei Arten der Gattung ist recht einfach, da sie die einzige Art mit blaugrauem, teilweise silbriggrünem Blatt und hell lavendelblauer Blüte ist. Die Blüten duften leicht.

Der Gattungsname Iris leitet sich von gr. "iris" (= Regenbogen) ab und deutet auf den Farbenreichtum der Blüten der Schwertlilien hin. Das Epitheton pallida ist die weibliche Form von lat. "pallidus" (= blass) und bezieht sich auf die blasse Blütenfarbe. Dieser etymologische Stamm findet sich auch im engl. "pale" (= blass) oder den deutschen Adjektiven "fahl" oder "falb".

Irides pallidae sind sehr dekorative Exoten mit blaugrünen, steifen Blättern und leuchtender Blüte. Die Duftnote ist ein weiterer Aspekt für die Gartenkultur. Iris pallida bevorzugt trockene, sonnige Standorte, gerne im Steingarten oder Yuccabeet. Panaschierte Sorten sind empfindlicher, bei idealen Bedingungen (etwas kalkhaltiger Boden mit warmem Stand) aber sicherlich bis Z 7b hart. In harten Wintern ist leichtes Abdecken der gestreiften Sorte ratsam, gleichwohl ältere, größere Horste fast immer problemlos regenerieren. Die 'Variegata' ist sehr dekorativ und überrascht mit ihrem Kontrast zwischen Laub und Blüte.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Iris pallida. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/iris-pallida.html am Tg.Mo.Jahr.