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Iris pumila L.
  synonym: Iris aequiloba Ledeb.
                 Iris alexeenkoi Grossh.
                 Iris taurica Lodd.
Zwerg-Schwertlilie, Iridaceae - Irisgewächse (Schwertliliengewächse)
Frühlingblüher, IV–V, 05–15 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Zwerg-Schwertlilie stammt ursprünglich aus dem südöstlichen Europa und Asien. In Mitteleuropa kommt sie verbreitet in Niederösterreich vor und selten als Neophyt in Deutschland. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Rasen, Felssteppen und Trockenwiesen; gerne auf kalk- und basenhaltigen Böden an thermophilen, unbeschatteten Stellen.

Die Pflanzen bilden ein kurzes Rhizom, auf dem mehrere Sprosse reiten. Die Laubblätter sind kurz, schwertförmig, blaugrau-grün, stachelspitzig, 1–2 cm breit und bis 20 cm lang. Die Blütenstängel sind meist 1-blütig und 5–15 cm hoch. Es finden sich 2 lanzettliche Hochblätter. Die Blüten haben keinen Stiel und violette, blaue, blassrote, gelbe oder weiße Perigonblätter (Perigon deshalb weil sich Kelch- und Kronblättern nicht unterscheiden lassen). Die Perigonblätter besitzen einen Bart (-> Bart-Iris), sind zu einer 5–7 mm langen Röhre verwachsen und mit 5 cm langen Lappen. Später bilden sich bis 6 cm lange Kapselfrüchte, die eiförmige Samen enthalten.

Bestände der Zwerg-Schwertiris weisen meist unterschiedliche Perigonfarben auf. Da die Pflanzen keinen Nektar führen und mithin rasch "uninteressant" als Anflugplatz für Insekten werden, täuschen die unterschiedlichen Farben verschiedene Sippen vor, um weiterhin für den Anflug interessant zu bleiben; sogenannte Täuschblumen.


Abb. 1 Verschiedenfarbige Herden der Iris pumila im Frühling auf einem Steppenrasen im Thenau-Riegel bei Breitenbrunn, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 04.04.2017, 205 m, 47° 56' 24 N, 16° 42' 38 O
Abb. 2 Gelb blühende Herde der Iris pumila im Alpinum im Gruga-Park, Essen, 30.04.2017
Abb. 3 Iris pumila in der Felssteppe am Hackelsberg bei Jois, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 03.04.2017,196 m, 47° 57' 09 N, 16° 46' 21 O
Abb. 4 Blauviolettes Perigon mit Bart bei Iris pumila in der Felssteppe am Hackelsberg bei Jois, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 03.04.2017,196 m, 47° 57' 09 N, 16° 46' 21 O
Abb. 5 Verschiedenfarbige Herden der Iris pumila im Frühling auf einem Steppenrasen im Thenau-Riegel bei Breitenbrunn, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 04.04.2017, 205 m, 47° 56' 25 N, 16° 42' 33 O
Abb. 6 Weißblühende Irides pumilae sind nicht ganz so häufig. Steppenrasen im Thenau-Riegel bei Breitenbrunn, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 04.04.2017, 205 m, 47° 56' 20 N, 16° 42' 29 O
Abb. 7 Gelbe Blüten der Iris pumila in einem Privatgarten in Wipperfürth, 02.05.2022
Abb. 8 Bestand der Iris pumila in einem Privatgarten in Wipperfürth, 02.05.2022


Der Gattungsname Iris leitet sich von gr. "iris" (= Regenbogen) ab und deutet auf den Farbenreichtum der Blüten der Schwertlilien hin. Das Epitheton pumila stammt von lat. "pumilus" (= zwergenhaft), nach der Größe der Pflanzen.

Irides pumilae sind sehr dekorative Pflanzen für den Garten, die trockene und sonnige Standorte bevorzugen, gerne im Steingarten oder Yuccabeet. Es gibt zahlreiche Blütenfarben im Gartenhandel zu erwerben.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Iris pumila. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/iris-pumila.html am Tg.Mo.Jahr.