Startseite

Juncus acutus L.
Yucca-Binse, Stechende Binse, Juncaceae - Binsengewächse
Frühsommerblüher, III–VI, 30–150 cm hoch, (sommer-)immergrün, mehrjährig

Mit bis zu 150 cm Größe eindrucksvolle, halophile Binse der Küstenregionen des Mittelmeers, Atlantiks und Kaspischen Meers. Bevorzugt werden Salzmarschen, Sandstrände und sumpfige Standorte besiedelt, seltener Stellen im Binnenland. Typischerweise hat die Yucca-Binse ein steifes, schmal längliches Blatt mit stechender Spitze. Die Blütenstände sind kugelig und dicht, meist überragt vom untersten, stark stechenden Tragblatt. Die Blüten haben 6 rotbraune Hüllblätter, wobei die 3 inneren an der Spitze ein häutiges Öhrchen aufweisen. Zum Herbst hin sind die Pflanzen mit den Fruchtständen geschmückt, mit 4–6 mm langen, braunen Kapseln.


Abb. 1 Juncus acutus im Marisma des Guadiana-Flusses, Südwestspanien, nahe Ayamonte, 2 m, 37° 10' 47 N, 07° 23' 00 W
Abb. 2 Juncus acutus im Marisma del Duque, Spanien, nahe Ayamonte, 27.10.2013, 2 m, 37° 11' 23 N, 07° 20' 46 W
Abb. 3 Juncus acutus auf der Isla Canela, Spanien, nahe Ayamonte, 20.10.2010, 3 m, 37° 10' 43 N, 07° 23' 31 W
Abb. 4 Fruchtstand des Juncus acutus, Isla Canela, Spanien, 31.10.2010, 3 m, 37° 10' 44 N, 07° 23' 31 W
Abb. 5 Juncus acutus an der Laguna di Piscina Rei, Sardinien, 1 m, 39° 16' 25 N 09° 35' 10 O, 20.10.2016
Abb. 6 Juncus acutus an der Mündung des Arrone-Baches an der Küste bei Fregenae, Rom, Italien, 02.02.2019, 2 m, 41° 52' 10 N, 12° 11' 01 O
Abb. 7 Juncus acutus in den Dünen bei Costa Rei, Sardinien, 5 m, 39° 14' 13 N 09° 34' 11 O, 16.10.2016
Abb. 8 Juncus acutus in den Granitfelsen am Hafen von Villasimius, Sardinien, 3 m, 39° 07' 17 N 09° 30' 34 O, 22.10.2016


Der Gattungsname Juncus L. wurde von Linné aus antiker Literatur übernommen, mit unklarem Benennungsmotiv, lat. "juncus" (= Binse). Das Epitheton acutus stammt von lat. "acutus" (= spitz, nadelförmig) und bezieht sich auf die stechenden Blattspitzen.

Da Juncus acutus bis Nordwesteuropa (Irland) vorkommt und auch im gemäßigten Klima gedeiht, wäre er eine hervorragende Ergänzung des Exotengartens, besonders in Kombination mit Yuccas oder im Staudenbeet. Die imposante Größe mit steifen, runden Blätter erinnert an Yuccas und könnte an schwierigen Standorten ein guter Ersatz sein. Winterhärte könnte zwar bis Z 8 ausreichend sein, die Pflanzen adaptieren jedoch schlecht an nicht halophile Bedingungen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe. – Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Juncus acutus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/juncus-acutus.html am Tg.Mo.Jahr.