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Juniperus virginiana L.
  synonym: Juniperus silicicola (Small) L. H. Bailey
                 Sabina silicicola Small
                 Sabina virginiana (L.) Antoine
Virginischer Wacholder, Bleistiftzeder, Virginische Rotzeder, Cupressaceae - Zypressengewächse
Frühlingblüher, IV–V, bis 30 m hoch, immergrün, mehrjährig

Der Virginische Wacholder stammt aus dem zentralen und südöstlichen Nordamerika, wo die Pflanzen in Wäldern, an Flussufern, auf Feldern und in den Dünen der Küsten in Höhen von 0–1.400 m über Meereshöhe wachsen. Es sind immergrüne Bäume mit meist 1 Stamm, aufrecht wachsend, seltener aufsteigend, anfangs mit aufrecht konischer Krone, später ausladend, pyramidal oder rund. Die Borke ist braun bis zimtfarben, weich und schilfert in dünnen Streifen ab. Die Zweige sind fast geruchslos, 3–4-kantig, aufsteigend, waagerecht oder überhängend. Die Schuppenblätter sind spitz bis scharf zugespitzt und etwa 1 mm lang. Die Nadelblätter sind grün, manchmal im Winter rötlich-braun und 5–6 mm lang. Weibliche Zapfen stehen aufrecht, sind 3–6 mm im Durchmesser, kugelig oder elliptisch, blau-schwarz oder braun-blau, bereift, weich, harzig, reifen im ersten Jahr und entalten 1–3 Samen, die 1,5–4 mm lang sind.

Manche Autoren unterscheiden zwei Subspezies:
Juniperus virginiana ssp. virginiana, besonders im Inland vorkommend
Juniperus virginiana ssp. silicicola, (Small) E. Murray, der Ökotyp von den Küsten, bevorzugt auf Sand, mit kleineren, 3–4 mm langen weiblichen Zapfen.


Abb. 1 Jungpflanze der Juniperus virginiana im Laubmischwald am Browns Hollow Trail, New Market, Virginia, 18.10.2019, 344 m, 38° 38' 16 N 78° 35' 37 W
Abb. 2 Junger Baum der Juniperus virginiana, Waldrand am Browns Hollow Trail, New Market, Virginia, 18.10.2019, 340 m, 38° 38' 27 N 78° 35' 24 W
Abb. 3 Nadelblätter der Juniperus virginiana, Waldrand am Browns Hollow Trail, New Market, Virginia, 18.10.2019, 340 m, 38° 38' 27 N 78° 35' 24 W
Abb. 4 Waagerechter Zweig der Juniperus virginiana, Waldrand am Browns Hollow Trail, New Market, Virginia, 18.10.2019, 340 m, 38° 38' 27 N 78° 35' 24 W


Der Gattungsname Juniperius L. wurde von Linné aus antiker Literatur übernommen, mit nicht sicher geklärtem Benennungsmotiv, lat. "iuniperus" (= Wacholder, Sadebaum). Möglich erscheint eine Benennung nach der abortiven Wirkung der ätherischen Öle mancher Wacholderarten, insbesondere des Sadebaums, Juniperus sabina L., mit der etymologischen Wurzel lat. "iuveni-paros" (= früh gebärend, abortierend). Das Epitheton virginiana referiert auf den Naturstandort.

Juniperus virginiana ist in Europa schon seit 1664 in Kultur. Die Pflanzen sind winterhart und können als Solitär oder in Gruppen angebaut werden. Sie bevorzugen freie Standorte und sind, einmal etabliert, gut trockenverträglich.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Juniperus virginiana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/juniperus-virginiana.html am Tg.Mo.Jahr.