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Lathyrus tuberosus L.
Knollen-Platterbse, Erdnuss-Platterbse, Fabaceae - Hülsenfrüchtler, Hülsenfruchtgewächse
Ende Frühsommerblüher, VI–VIII, 30–100 cm lang, sommergrün, mehrjährig

Die Knollen-Platterbse tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf, mit Schwerpunkt in den Kalkgebieten. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. In Nordamerika ist sie eingebürgert. Wahrscheinlich handelt es sich bei den mitteleuropäischen Beständen um Achäophyten. Bevorzugt siedelt sie an Ruderalstandorten wie Böschungen, Bahndämmen, Brachen, Heckensäumen und Schutthabitaten, gerne auf Kalk.

Die Pflanzen bilden unterirdische Ausläufer und Sprosswurzelknollen, wachsen niederliegend oder kletternd, mit 4-kantigen, meist kahlen, nicht geflügelten Stängeln. Die Laubblätter sind 1-paarig gefiedert mit verkehrt eiförmigen bis elliptischen, unterseits netznervigen Abschnitten und geteilten oder ungeteilten Ranken. Typischerweise sind die Blattstiele schmal geflügelt. Die Nebenblätter sind halbpfeilförmig. Der Blütenstand ist 2–5-blütig und länger als das Tragblatt. Die Krone ist etwa 2 cm lang, purpur-rot und duftend. Der Kelch besitzt 5 gleich lange Kelchzähne. Später bilden sich 2,5–4 cm lange, kahle, 3–6-samige, netznervige Schoten.


Abb. 1 Die Ranken von Lathyrus tuberosus auf einer gestörten Wiese auf dem Jakobsberg, Ockenheim, Rheinland-Pfalz, 18.09.2021, 221 m, 49° 56' 12 N, 07° 59' 03 O
Abb. 2 Laubblätter von Lathyrus tuberosus mit Ranken. Wiese auf dem Jakobsberg, Ockenheim, Rheinland-Pfalz, 18.09.2021, 221 m, 49° 56' 12 N, 07° 59' 03 O
Abb. 3 Die Kelche von Lathyrus tuberosus haben 5 gleich lange Zähne. Wiese auf dem Jakobsberg, Ockenheim, Rheinland-Pfalz, 18.09.2021, 221 m, 49° 56' 12 N, 07° 59' 03 O
Abb. 4 Hübscher Bestand des Lathyrus tuberosus auf einer Wiese in den Weinbergen am Siefersheimer Horn, Rheinland-Pfalz, 13.06.2022, 260 m, 49° 47' 37 N, 07° 56' 01 O
Abb. 5 Blütenknospe von Lathyrus tuberosus auf einer Wiese in den Weinbergen am Siefersheimer Horn, Rheinland-Pfalz, 13.06.2022, 260 m, 49° 47' 37 N, 07° 56' 01 O
Abb. 6 Noch unreife Früchte des Lathyrus tuberosus, Wiese in den Weinbergen am Siefersheimer Horn, Rheinland-Pfalz, 13.06.2022, 260 m, 49° 47' 37 N, 07° 56' 01 O

Der Gattungsname Lathyrus L. wurde schon vorlinnäisch für die Platterbsen genutzt, gr. "lathyros" (= Saat-Platterbse). Ein Benennungsmotiv ist allerdings nicht eindeutig. Das Epitheton tuberosus stammt von "tuberosus" (= höckerig, beulig), nach den Wurzelknollen.

Lathyrus tuberosus ist eine hübsche Staude für den naturnahen Garten an einem sonnigen Standort, gerne mit kalkhaltigen Böden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Lathyrus tuberosus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lathyrus-tuberosus.html am Tg.Mo.Jahr.