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Linnaea borealis L.
Moosglöckchen, Linnaceae - Moosglöckchengewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 15–120 cm lang, immergrün, mehrjährig

Das Moosglöckchen ist in Mitteleuropa selten und findet sich zerstreut im norddeutschen Raum, Richtung Süden fehlt es. Es besiedelt frische Kiefernwälder im Tiefland.

Die Pflanzen sind immergrüne, kriechende Zwergsträucher mit langen fädigen Sprossachsen. Die Ausläufer können bewurzeln und eigenständige Pflanzen bilden. Die Laubblätter sind gegenständig, locker behaart und ungeteilt. Die Blüten erscheinen einzeln oder zu 2 an aufrechten, 5–12 cm langen Stielen, sind nickend und trichterförmig. Die Krone ist blassrosa oder weiß, innen rot gestreift. Später bilden sich 1-samige Nussfrüchte.


Abb. 1 Behaarte und sich verzweigende Sprossachsen der Linnaea borealis in einem Privatgarten, 16.03.2016
Abb. 2 Die Sprosse der Linnaea borealis sind kriechend und können an den Knoten bewurzeln, Privatgarten, 16.03.2016


Der Gattungsname Linnaea Gronov. ex L. wurde zu Ehren von Linné etabliert, der seinen Freund Jan Frederik Gronovius (1686–1762) bat, die Gattung nach ihm zu benennen. Das Epitheton borealis leitet sich ab von lat. "borealis" (= nördlich) und bezieht sich auf das Verbreitungsgebiet der Art in den nördlichen Regionen und Gebirgen.

Linnaea borealis ist eine hübsche, kleinbleibende Pflanze für den Moorgarten, wo ein neutraler bis saurer Standort, am besten mit Moosbewuchs und im Halbschatten eine erfolgreiche Kultur ermöglicht. Die Art war Linnés Lieblingspflanze und ist auf einem Bildnis von ihm mit abgebildet.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Linnaea borealis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/linnaea-borealis.html am Tg.Mo.Jahr.