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Lotus corniculatus L.
Gewöhnlicher Hornklee, Fabaceae - Hülsenfrüchtler, Hülsenfruchtgewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 20–30(–50) cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Gewöhnliche Hornklee tritt in Mitteleuropa fast überall gemein auf. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist eurasisch. In Amerika, Nordafrika und Australien ist er eingebürgert. Bevorzugt besiedelt er Wiesen, Weiden, Rasen, Trockengebüsche, Säume und Ruderalstellen. Die Pflanzen bilden keine unterirdischen Ausläufer, die Stängel sind niederliegend bis aufsteigend, kahl oder behaart, meist markig, seltener etwas hohl. Die Laubblätter sind fast kahl, 5-zählig mit eiförmigen oder rundlichen, bis 2 cm langen Blättchen in der oberen Stängelhälfte. Die Dolden sind 3–8-blütig mit einer Kelchröhre die in etwa so lang ist wie die Kelchzähne. Die Krone ist gelb, selten rötlich oder orangefarben, 6–16 mm lang mit gelber, weißen oder roter Spitze. Später bilden sich gestreckte, stielrunde, kahle, lineale Schötchen.

Der Komplex des Lotus corniculatus ist sehr formenreich und es sind zahlreiche infraspezifische Taxa beschrieben worden, die letzthin zur Art gehören und meist Ökotypen repräsentieren.


Abb. 1 Massenbestand des Lotus corniculatus in den Weißdünen auf Spiekeroog, 11.08.2011, 0 m, 53° 46' 28 N, 07° 43' 29 O
Abb. 2 Niederliegende Sprossachsen des Lotus corniculatus mit roter Spitze an der Krone. Weißdünen auf Spiekeroog, 11.08.2011, 0 m, 53° 46' 33 N, 07° 43' 18 O
Abb. 3 Blühende Pflanze des Lotus corniculatus auf einer Wiese auf Langeoog, 24.07.2010, 3 m, 53° 45' 15 N, 07° 30' 09 O
Abb. 4 Massenbetand des Lotus creticus auf dem Rheindeich bei Düsseldorf-Volmerswertth, 09.08.2009, 36 m, 51° 11' 37 N, 06° 44' 12 O
Abb. 5 Blütenstand des Lotus corniculatus mit gelben und orangefarbenen Blüten, Trockenwiese auf Langeoog, 03.08.2014, 3 m, 53° 45' 13 N, 07° 32' 20 O
Abb. 6 Blütenstand des Lotus corniculatus in einer Wiese im Rekultivierungsgebiet des ehemaligen Braunkohletagebaus Bergheim, 11.06.2016, 82 m, 50° 58' 16 N, 06° 38' 50 O
Abb. 7 Ein 5-zähliges Laubblatt von Lotus corniculatus in einer Wiese im Rekultivierungsgebiet des ehemaligen Braunkohletagebaus Bergheim, 11.06.2016, 82 m, 50° 58' 16 N, 06° 38' 50 O
Abb. 8 Aufrechte Sprossachsen von Lotus corniculatus in einer Wiese im Rekultivierungsgebiet des ehemaligen Braunkohletagebaus Bergheim, 11.06.2016, 82 m, 50° 58' 16 N, 06° 38' 50 O
Abb. 9 Runde, lineale Früchte des Lotus corniculatus an einem Straßenrand bei Wuppertal-Herbringhausen, 30.06.2012, 289 m, 51° 14' 13 N, 07° 15' 50 O
Abb. 10 Einzelne, flach wachsende Pflanze des Lotus corniculatus in den Weißdünen auf Spiekeroog, 11.08.2011, 0 m, 53° 46' 31 N, 07° 43' 18 O


Der Gattungsname Lotus L. war schon vor Linné gebräuchlich, bezeichnete aber eine Vielzahl von Gattungen, denen gemeinsam war, dass die Früchte von Mensch und/oder Vieh gegessen wurden. Schon gr. "lotos" und lat. "lotus" meinte eine Vielzahl essbarer Früchte, einschließlich der nicht mit den Lotus-Pflanzen zu verwechselnden Lotos-Blumen, Nelumbo Adans., welche die bekannten Wasserpflanzen sind. Das Epitheton corniculatus stammt von lat. "corniculum" (= kleines Horn), nach den stielrunden Früchten der Art.

Mit Lotus corniculatus gibt es eine hübsche, einheimische Sommerstaude, die im Exotengarten durchaus einen Platz verdient.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Lotus corniculatus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lotus-corniculatus.html am Tg.Mo.Jahr.