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Lysimachia thyrsiflora L.
  synonym: Naumburgia guttata Moench
                 Naumburgia thyrsiflora (L.) Rchb.
                 Nummularia thyrsiflora (L.) Kuntze
Strauß-Gilbweiderich, Primulaceae - Primelgewächse
Vollfrühlingblüher, V–VII, 30–70 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Strauß-Gilbweiderich tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf, mti Schwerpunkt im den nördlichen Flachland und den Voralpen. Sein Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar. Bevorzugt siedelt gerne an feuchteren Standorten wie Gräben, Bruchwälder, Feuchtwiesen, Flachmoorgebüsche und Großseggenriede.

Die Pflanzen bilden unterirdische Ausläufer. Die Stängel sind unverzweigt, aufrecht, behaart und grün oder rotbraun. Die Laubblätter sind kreuzgegenständig, schmal lanzettlich, bis 8 cm lang und 1,5 cm breit. Die Blüten sind 6–7-zählig, sind gelb und haben 3–6 mm lange Kronblätter, die deutlich kürzer als die Staubfäden sind. Die Blütenstände stehen im mittleren Stängelabschnitt, sind lang gestielte, dichte, achselständige, kopfförmige Trauben.


Abb. 1 Unterseite der Blüten von Lysimachia thyrsiflora im Berger Moor in Pfronten, 15.06.2022, 857 m, 47° 35' 15 N, 10° 33' 46 O
Abb. 2 Blüten von Lysimachia punctata mit rötlich braunem Kronblattgrund, 18.08.2013, Privatgarten


Nicht gesichert ist das Benennungsmotiv des Gattungsnamens Lysimachia L. Es bedeutet gr. "lysis" (= Lösung) und gr. "mache" (= Krampf), also krampflösend. Möglicherweise drückt sich darin eine alte heilmedizinische Anwendung aus. Im Englischen wird die Gattung (zusammen mit den Blutweiderichen, Lythrum L.) heute noch als loosestrife bezeichnet - was die selbe etymologische Herkunft hat. Das Epitheton thyrsiflora stammt von gr. "thyrsos" (= Thyrsus), zu lat. "thyrsus", und lat. "-florus" (= -blütig), zu "thyrsenblütig" = "straußblütig", nach den Blütenständen, die zwar keine echten Thyrsen sind, aber daran erinnern.

Lysimachia thyrsiflora wird schon lange in Gärten kultiviert. Sie ist sehr robust und bringt Farbe im Sommer in den Garten. Sonnige bis schattige, nicht zu trockene Standorte sind ideal.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Lysimachia thyrsiflora. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lysimachia-thyrsiflora.html am Tg.Mo.Jahr.