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Maclura pomifera (Raf.) C. K. Schneid.
  synonym: Maclura aurantiaca Nutt.
                 Toxylon aurantiacum (Nutt.) Raf.
                 Toxylon pomiferum Raf.
Osagedorn, Moraceae - Maulbeergewächse
Frühlingblüher, IV–V, 10–20 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Osagedorn stammt aus dem Süden der USA, ursprünglich Südwest-Arkansas, Südost-Oklahoma und Texas; wird inzwischen aber in weiten Teilen Nordamerikas häufig angebaut und ist vielerorts verwildert. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen Wälder und Strauchgesellschaften bis auf 1.500 m über Meereshöhe. Es sind laubabwerfende, zweihäusige, getrenntgeschlechtige Bäume mit 1 oder mehreren Stämmen, aufrecht oder aufsteigend wachsend, oft schon in den unteren Partien verzweigend. Die Borke ist gelb-braun, tief unregelmäßig längs gefurcht und schilfert in langen, dünnen Streifen ab. Junge Zweige sind grünlich-gelb, später orangefarben-braun mit geraden, kräftigen, bis 1,5 cm langen Dornen. Die Laubblätter haben einen 1–2,5 cm langen, behaarten Stiel, sind 4–12 cm lang, 2–6 cm breit, an der Nervatur behaart, oberseits grün und glänzend. Die Blüten sind 4-zählig, grünlich bis gelb. Männliche Blüten sind etwa 1 mm lang und dicht gedrängt in traubigen, kopfigen oder zylindrischen, bis 2,3 cm langen Blütenständen, die an einem überhängenden, 1–1,5 cm langen Blütenstandsstiel am vorjährigen Holz sitzen. Weibliche Blüten stehen dicht in einem kurz gestielten, kopfigen, 1,5–2,5 cm großen Blütenstand am diesjährigen Holz. Später bilden sich
kugelige, 10–13 cm große, grüngelbe, buckelige Sammelsteinfrüchte. Die Einzelfrüchte sind länglich oval, Milchsaft führend und haben einen länglich ovalen, cremefarbenen, 8–12 mm langen Samen.


Abb. 1 Große, kugelige Frucht der Maclura pomifera mit buckeliger Oberfläche, Gruga-Park Essen, 08.09.2018
Abb. 2 Großer Baum der Maclura pomifera mit rundlicher Krone im Gruga-Park Essen, 08.09.2018
Abb. 3 Tief unregelmäßig, längs gefurchte Borke von Maclura pomifera, Gruga-Park Essen, 08.09.2018
Abb. 4 Große, kugelige Frucht und Laubblätter der Maclura pomifera, Gruga-Park Essen, 08.09.2018


Der Gattungsname Maclura Nutt. wurde zu Ehren von William Maclure (1763-1840) etabliert, einem schottisch-amerikanischen Geographen. Das Epitheton pomifera stammt von lat. "pomum" (= Obst) und lat. "-fer" (= -tragend), zu "obsttragend", nach den auch als Osage-Orangen bezeichneten Sammelfrüchten. Der deutsche Name Osagedorn bezieht sich auf das indigene Volk der Osage-Indianer und die als dornige Grenzhecke angebauten Pflanzen.

Nicht nur Jungpflanzen der Maclura pomifera wirken mit ihrer wehrhaften, bizarren Architektur ausgesprochen exotisch, auch die skurrile Borke und die großen Früchte sind ein Blickfang. Die Osage-Orangen werden sowohl an befruchteten als auch an nicht bestäubten Exemplaren gebildet, bringen bei letzterem nur taube Früchte hervor, sind aber auf jeden Fall genauso attraktiv. Die Pflanzen bevorzugen einen sonnigen Standort mit Abstand zu Wegflächen und Fundamenten.

Referenz
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Maclura pomifera. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/maclura-pomifera.html am Tg.Mo.Jahr.