Melilotus officinalis (L.) Lam.
Echter Steinklee, Bokharaklee, Fabaceae - Hülsenfrüchtler
Sommerblüher, VI–XII, 60–120 cm hoch, sommergrün, ein-, zweijährig
Der Echte Steinklee tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf. Sein Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Ursprünglich wurde er als häufig angebaute Arznei- und Bienenpflanze mit der Agrikultur schon vor 1.500 n. Chr. eingeführt (= Archäophyt). Bevorzugt siedelt er an Ruderalstandorten, entlang von Wegen, auf gestörten Flächen oder und gilt als Pionier auf Rohböden.
Die Pflanzen wachsen aufrecht, reich verzweigt und haben 3-teilige, gefiederte Blätter, von denen typischerweise das mittlere Fiederblättchen wesentlich länger gestielt ist als die anderen, wie bei allen Steinklee-Arten. Die gelben Schmetterlings-Blüten stehen in 4–10 cm langen Trauben. Die Krone ist 5–7 mm lang und die Flügel sind deutlich länger als das Schiffchen (> 0,5 mm). Die Hülsen sind kahl, quer runzelig und braun im Reifezustand.
Die Abgrenzung des Melilotus officinalis von den anderen Melilotus-Arten ist teilweise schwierig, insbesondere von M. altissimus Thuill. Letzterer hat 2–6 cm lange Blütentrauben, Kronen deren Flügel ungefähr so lang wie das Schiffchen sind und netznervige, behaarte Früchte, die im reifen Zustand schwarz werden.
Der Gattungsname Melilotus (L.) Mill. setzt sich zusammen aus gr. "meli" (= Honig) und gr. "lotos" (= Klee). Als Honigklee (= "melilotos") wurde in der Antike der Melilotus officinalis bezeichnet, da er duftende und nektarreiche Blüten trägt. Er wurde damit namensgebend für die Gattung. Das Epitheton officinalis kommt von lat. "officina" (= Werkstatt), im Sinne von Apotheke, beziehungsweise Offizin, und ergibt sich aus der Nutzung der Pflanzen als Arzneimittel.
Melilotus officinalis sind dekorative Pflanzen für den Steingarten, das Yuccabeet oder eine mediterrane Pflanzung. Interessant dürfte die sehr lange Blühphase bis zu den ersten Frösten sein. Da es ein- bis zweijährige Pflanzen sind, sollte entweder genügend Freifläche im Beet zur Selbstaussaat vorhanden sein oder man sammelt die Früchte ab und sät im Frühjahr neu aus.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Melilotus officinalis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/melilotus-officinalis.html am Tg.Mo.Jahr.