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Michelia figo (Lour.) Spreng.
  synonym: Liriodendron figo Lour.
                 Liriopsis fuscata (Andrews) Spach
                 Magnolia annonifolia Salisb.
                 Magnolia figo (Lour.) DC.
                 Magnolia fuscata Andrews
                 Magnolia parvifolia DC.
                 Michelia fuscata (Andrews) Blume
                 Michelia parviflora Deless.
                 Sampacca parviflora (Deless.) Kuntze
Bananenstrauch, Magnoliaceae - Magnoliengewächse
Frühlingblüher, III–V, 2–3 m hoch, immergrün, mehrjährig

Michelia figo ist ein immergrüner Strauch, der besonders in China, aber auch weltweit in warmen Regioen kultiviert wird. Von ihm ist kein Naturstandort bekannt, wahrscheinlich stammt er ursprünglich aus Südchina. Die Pflanzen sind dicht verzweigt, mit grau-brauner Borke, anfangs wachsen sie aufrecht, später bildet sich eine rundliche Krone. Junge Zweige und Sprossachsen sind gelblich-braun, wollig behaart. Die Laubblätter sind 4–10 cm lang, bis 4,5 cm breit, schmal oval bis elliptisch, ledrig, kurz gestielt bis 4 mm, die Oberseite ist kahl und nur am Mittelnerv anliegend braun behaart, auf der Unterseite glänzend und vollständig kahl. Die Blüten stehen aufrecht, sind angenehm duftend nach reifen Bananen, bis 2 cm lang und 1,1 cm breit. Die 6 Perigonblätter sind blass gelb, wollig behaart, randständig oft rötlich bis purpurfarben, schmal elliptisch, bis 2 cm lang, fleischig und dick. Später bilden sich ovale bis kugelige, 2–3,5 cm lange Früchte, die meist keine fertilen Samen enthalten, was für die züchterische Herkunft spricht.

In China werden die Pflanzen neben ornamentalen auch zu medizinischen Zwecken genutzt.


Abb. 1 Rosafarbene Perigonblätter einer Zuchtsorte der Michelia figo, Kübelpflanze in einem Privatgarten, 11.05.2008


Des Gattungsname Michelia L. wurde zu Ehren des italienischen Botanikers Pietro Antonio Micheli (1679–1737; P. Michaeli) etabliert, der Direktor des Botanischen Gartens Florenz gewesen ist. Das Epitheton figo stammt von chin. "fei" (= leuchtend rot) und chin. "gao" (= hell, strahlend), nach der Blütenfarbe.

Michelia figo wird zwar von amerikanischen Gärtnern als winterhart bis Z 7b angegeben, dies dürfte aber nicht auf Mitteleuropa übertragbar sein. Anbauversuche in Mitteleuropa sind nur wenige bekannt, scheiterten oft nach wenigen Jahren und es gibt bisher keine erfolgreichen Langzeitbelege. Wahrscheinlich dürfte an geschützten Standorten in den wintermilden Regionen, Innenstadtlagen oder an Standorten entlang der Niederterrasse im Rheintal langfristig eine Kultur möglich sein. In kalten Wintern wäre leichte Reisigabdeckung der unteren Strauchpartien empfehlenswert. Ein sonniger Standort, windgeschützt und mit nicht zu trockenem Boden ist ideal. In nicht bevorteilten Lagen der Z 8 ist es jedoch ratsam, sich für eine Kübelhaltung zu entscheiden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Michelia figo. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/michelia-figo.html am Tg.Mo.Jahr.