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Neolepisorus fortunei (T. Moore) Li Wang
synonym: Drynaria fortunei T. Moore
Lepisorus
fortunei (T. Moore) C. M. Kuo
Microsorum
fortunei (T. Moore) Ching
Fortunes Tüpfelfarn, Polypodiaceae - Tüpfelfarngewächse
3090 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Fortunes Tüpfelfarn stammt aus dem östlichen Asien (China, Malaysia,
Myanmar, Taiwan, Vietnam), wo die Pflanzen bevorzugt als Epiphyten auf
Bäumen oder Felsen (epilithisch), oft an feuchten Standorten entlang
von Flüssen auf 2002.500 m über Meereshöhe wachsen.
Die Pflanzen bilden ein kriechendes, sich verzweigendes, 25 mm dickes
Rhizom, welches von bräunlichen, anliegenden, ovalen bis 3-eckigen,
2,55 mm langen Spreuschuppen bedeckt ist. Es werden keine
Blattschöpfe gebildet, da die Wedel auseinander stehen. Die Wedelspreiten
sind monomorph (fertile und sterile Wedel sind ähnlich) oder gering
dimorph, grün, einfach, 2490 cm lang, 26 cm breit, schmal
elliptisch bis linear, randständig oft gewellt, mit einem 0,522
cm langen Wedelstiel. Die Sporengruppen (Sori) sind rund, in mehr oder weniger
1 Linie unregelmäßig parallel zur Mittelachse angeordnet, nicht
oder wenig eingesunken und nicht von einem Häutchen (Indusium) bedeckt.
Die Zellfäden (Paraphysen) an den Sporangien sind einfach, haarförmig,
drüsig und stehen einreihig.
Im Gartenhandel wird Neolepisorus fortunei gelegentlich
irrtümlicherweise als N. lancifolius Ching & K. H. Shing
oder Lepisorus tosaensis (Makino) H. Itô angeboten, bei denen
es sich um gänzlich andere Arten handelt. Blattform, Rhizomorphologie
und Anordnung der Sori, besonders aber Rhizomschuppen und Paraphysen (Lupe!)
sind sichere Unterscheidungsmerkmale.
Abb. 1 Mehr oder weniger in 1 Reihe stehende Sporengruppen beim Neolepisorus fortunei, Privatgarten, 18.07.2020 | Abb. 2 Pflanze des Neolepisorus fortunei mit den aufrechten, schmal elliptischen Wedeln, Privatgarten, 18.07.2020 |
Abb. 3 Ungefiederte, grüne und randständig gewellte Wedel des Neolepisorus fortunei, Privatgarten, 18.07.2020 | Abb. 4 Pflanze eines Neolepisorus fortunei mit den aufrechten Blätter im Schattenbeet in einem Privatgarten, 18.07.2020 |
Abb. 5 Rhizomabschnitt des Neolepisorus fortunei mit den anliegenden, unregelmäßig geformten Spreuschuppen, Privatgarten, 18.07.2020 | Abb. 6 Sporenhäufchen (Sorus) des Neolepisorus fortunei mit gerade noch erkennbaren drüsig haarförmigen Paraphysen, Privatgarten, 18.07.2020 |
Der Gattungsname Neolepisorus Ching geht auf gr. "neos" (= neu), gr.
"lepis" (= Schuppe) und gr. "oura" (= Schwanz, Faden) zurück, nach der
Umgruppierung 1940 der Gattung Lepisorus (J. Sm.) Ching, die sich
durch die Zellfäden (Paraphysen) an den Sporangien auszeichnet. Das
Art-Epitheton fortunei wurde zu Ehren des englischen Reisenden und
Direktors des Botanischen Gartens Chelsea, Robert Fortune (18121880),
etabliert.
Neolepisorus fortunei wird in Mitteleuropa meist als Zimmerpflanze
kultiviert, verträgt aber auch einiges an Frost. In den Niederlanden
haben Pflanzen schon 12 °C überlebt, angesichts der erst
kurzen und wenigen Freilandversuche lässt sich hierzu noch keine
endgültige Aussage treffen. Die Pflanzen sollten an einem schattigen
und feuchten Standort angebaut werden. Wer sicher gehen will, deckt den Farn
während der kältesten Zeit ab.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Neolepisorus fortunei.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/neolepisorus-fortunei.html am
Tg.Mo.Jahr.
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