Neolepisorus fortunei (T. Moore) Li Wang
synonym: Drynaria fortunei T. Moore
Lepisorus fortunei (T. Moore) C. M. Kuo
Microsorum fortunei (T. Moore) Ching
Fortunes Tüpfelfarn, Polypodiaceae - Tüpfelfarngewächse
30–90 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Fortunes Tüpfelfarn stammt aus dem östlichen Asien (China, Malaysia, Myanmar, Taiwan, Vietnam), wo die Pflanzen bevorzugt als Epiphyten auf Bäumen oder Felsen (epilithisch), oft an feuchten Standorten entlang von Flüssen auf 200–2.500 m über Meereshöhe wachsen. Die Pflanzen bilden ein kriechendes, sich verzweigendes, 2–5 mm dickes Rhizom, welches von bräunlichen, anliegenden, ovalen bis 3-eckigen, 2,5–5 mm langen Spreuschuppen bedeckt ist. Es werden keine Blattschöpfe gebildet, da die Wedel auseinander stehen. Die Wedelspreiten sind monomorph (fertile und sterile Wedel sind ähnlich) oder gering dimorph, grün, einfach, 24–90 cm lang, 2–6 cm breit, schmal elliptisch bis linear, randständig oft gewellt, mit einem 0,5–22 cm langen Wedelstiel. Die Sporengruppen (Sori) sind rund, in mehr oder weniger 1 Linie unregelmäßig parallel zur Mittelachse angeordnet, nicht oder wenig eingesunken und nicht von einem Häutchen (Indusium) bedeckt. Die Zellfäden (Paraphysen) an den Sporangien sind einfach, haarförmig, drüsig und stehen einreihig.
Im Gartenhandel wird Neolepisorus fortunei gelegentlich irrtümlicherweise als N. lancifolius Ching & K. H. Shing oder Lepisorus tosaensis (Makino) H. Itô angeboten, bei denen es sich um gänzlich andere Arten handelt. Blattform, Rhizomorphologie und Anordnung der Sori, besonders aber Rhizomschuppen und Paraphysen (Lupe!) sind sichere Unterscheidungsmerkmale.




Der Gattungsname Neolepisorus Ching geht auf gr. "neos" (= neu), gr. "lepis" (= Schuppe) und gr. "oura" (= Schwanz, Faden) zurück, nach der Umgruppierung 1940 der Gattung Lepisorus (J. Sm.) Ching, die sich durch die Zellfäden (Paraphysen) an den Sporangien auszeichnet. Das Art-Epitheton fortunei wurde zu Ehren des englischen Reisenden und Direktors des Botanischen Gartens Chelsea, Robert Fortune (1812–1880), etabliert.
Neolepisorus fortunei wird in Mitteleuropa meist als Zimmerpflanze kultiviert, verträgt aber auch einiges an Frost. In den Niederlanden haben Pflanzen schon –12 °C überlebt, angesichts der erst kurzen und wenigen Freilandversuche lässt sich hierzu noch keine endgültige Aussage treffen. Die Pflanzen sollten an einem schattigen und feuchten Standort angebaut werden. Wer sicher gehen will, deckt den Farn während der kältesten Zeit ab.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Neolepisorus fortunei. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/neolepisorus-fortunei.html am Tg.Mo.Jahr.