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Pelargonium endlicherianum Fenzl
  synonym: Geraniospermum endlicherianum (Fenzl) Kuntze
Endlichers Geranium, Geraniaceae - Geraniengewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 15–25 cm hoch, sommer-, immergrün, mehrjährig

Bei Pelargonium endlicherianum handelt es sich um eine winterharte Pelargonie aus dem Kleinasiatischen Raum (Armenien, Syrien, Türkei). Sie wurde erstmals 1855 nach Mitteleuropa eingeführt. Am Naturstandort wachsen die Pflanzen auf offenen und trockenen Kalkfelsen in Höhen von 600–1.500 m über NN.

Endlichers Geranium ist das einzige der Gattung, dem eine gewisse Winterhärte für Mitteleuropa attestiert werden kann. Es sind ausdauernde, je nach Witterung immergrüne oder laubabwerfende, krautige Pflanzen mit einem knolligen Wurzelstock, der bodeneben liegt. Die Laubblätter sind meist in einer basalen Rosette angeordnet oder teilweise stängelständig; sie sind rundlich-nierenförmig im Umriss, teilweise breit 5-lappig, mit herzförmigen Grund, gestielt, bis 6 cm im Durchmesser und flaumig behaart. Der Blütenstand ist eine Scheindolde, trägt 5–15 Einzelblüten und wird bis 20 cm hoch. Die Einzelblüten sind duftend, haben 5-teilige, grünlich-rote Kelche mit schmal lanzettlichen, behaarten Abschnitten. Die Krone hat meist nur die oberen 2 Kronblätter ausgebildet, während die unteren 3 nicht oder nur rudimentär vohanden sind. Die oberen Kronblätter sind hell purpurrot, bis 3 cm lang, zurückgeschlagen, mit dunkelroter Aderung.


Abb. 1 Blüte des Pelargonium endlicherianum mit den 2 großen, oberen und fehlenden, unteren Kronblättern. Privatgarten, 27.06.2008
Abb. 2 Laubblattrosette des Pelargonium endlicherianum im Frühjahr nach kühler Witterung. Privatgarten, 17.04.2008
Abb. 3 Wenigblütiger Blütenstand von Pelargonium endlicherianum, Privatgarten, 27.06.2008


Der Gattungsname Pelargonium L'Hér. leitet sich ab von gr. "pelargos" (= Storch), nach der Ähnlichkeit der Fruchtklappen mit einem Storchschnabel; vergleichbar mit der Gattung Gernanium L. Das Art-Epitheton endlicherianum wurde zu Ehren von Stephan Ladislaus Endlicher (1804–1849), einem österreichisch-ungarischen Botaniker, etabliert.

Als einiger Vertreter der Gattung Pelargonium ist Endlichers Geranium in Mitteleuropa als winterhart bis Z 7b einzustufen. Ideal ist ein sonniger, offener Standort im Alpinum oder Steingarten mit kalkreichem, gut drainiertem Untergrund. Während sehr kalter Winter ist eine Reisigauflage zu empfehlen, zudem sollten die Pflanzen vor zuviel Nässe geschützt werden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Pelargonium endlicherianum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/pelargonium-endlicherianum.html am Tg.Mo.Jahr.