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Peucedanum ostruthium (L.) W. D. J. Koch
  synonym: Imperatoria ostruthium L.
Meisterwurz, Kaiserwurz, Ostruz, Apiaceae - Doldenblütler
Hochsommerblüher, VII–VIII, 30–100 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Meisterwurz stammt ursprünglich aus dem Alpenraum, wo sie verbreitet vorkommt, ansonsten tritt sie in den Mittelgebirgen nur selten bis zerstreut auf, im Flachland fehlt sie ganz. Bei den Beständen außerhalb der Alpen handelt es sich um Verwilderungen. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt werden montane bis subalpine Strauchgesellschaften, Staudenfluren und Ruderalstandorte an Mauern, Zäunen und Wegen besiedelt.

Es sind mehrjährige, aufrecht wachsende Pflanzen, die unterirdische Ausläufer bilden können. Die Stängel sind röhrig, hohl, kahl, gefurcht, grün oder bräunlich-grün. Die Laubblätter sind meist doppelt 3-zählig, mit gestielten Teilblättern und breit eiförmigen Abschnitten, am Rand grob und unregelmäßig gezähnt. Die Blütenstände sind 30–60-strahlige Dolden. Hüllblätter fehlen oder nur 1 (Hüllblätter sind bei Doldenblütler die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen). Hüllchenblätter fehlen. Die Kronblätter sind rötlich oder weiß, nicht strahlend (alle gleich groß). Die Früchte sind 4–5 mm lang, rund, abgeflacht, mit deutlichen Rückenrippen und breit geflügelten Randrippen.


Abb. 1 Laubblätter des Peucedanum ostruthium. Wegesrand am Haselschacher Buck, Kaiserstuhl, 19.06.2019, 484 m, 48° 05' 38 N, 07° 41' 38 O
Abb. 2 Blütenstand des Peucedanum ostruthium ohne Hüllblätter. Wegesrand am Haselschacher Buck, Kaiserstuhl, 19.06.2019, 484 m, 48° 05' 38 N, 07° 41' 38 O
Abb. 3 Döldchen des Peucedanum ostruthium ohne Hüllchenblätter. Wegesrand am Haselschacher Buck, Kaiserstuhl, 19.06.2019, 484 m, 48° 05' 38 N, 07° 41' 38 O
Abb. 4 Blütendolde des Peucedanum ostruthium mit vielzähligen Teildolden. Wegesrand am Haselschacher Buck, Kaiserstuhl, 19.06.2019, 484 m, 48° 05' 38 N, 07° 41' 38 O
Abb. 5 Mehrere Dolden eines Peucedanum ostruthium. Wegesrand am Haselschacher Buck, Kaiserstuhl, 19.06.2019, 484 m, 48° 05' 38 N, 07° 41' 38 O
Abb. 6 Kahler Stängel und aufgeblasene Blattscheide von Peucedanum ostruthium. Wegesrand am Haselschacher Buck, Kaiserstuhl, 19.06.2019, 484 m, 48° 05' 38 N, 07° 41' 38 O


Der Gattungsname Peucedanum L. existierte schon vorlinnäisch und leitet sich von gr. "peukos" (= stechend, scharf) ab, später zu gr. "peukedanon" (= bitter schmeckend), nach der bitter schmeckenden Wurzel, die eine alte Heilpflanze ist. Das Epitheton ostruthium stammt von gr. "struthion" (= Strauß) mit ungeklärtem Benennungsmotiv.

Peucedanum ostruthium ist eine Pflanze für den naturnahen Garten an sonniger bis halbschattiger Stelle.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Peucedanum ostruthium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/peucedanum-ostruthium.html am Tg.Mo.Jahr.