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Peucedanum palustre (L.) Moench
  synonym: Calestania palustris Koso-Pol.
                 Selinum palustre L.
                 Thysselinum palustre (L.) Hoffm.
Sumpf-Haarstrang, Apiaceae - Doldenblütler
Hochsommerblüher, VII–VIII, 80–150 cm hoch, sommergrün, (zwei-)mehrjährig, kurzlebig

Der Sumpf-Haarstrang tritt im Norden von Mitteleuropa verbreitet bis gemein auf, ansonsten nur zerstreut bis selten mit größeren Lücken. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Bevorzugt werden feuchte bis nasse Standorte an Gräben und Bächen, in Bruchwäldern, Seggenrieden und Moorwiesen besiedelt. Es sind zwei- bis mehrjährige, kurzlebige, aufrecht wachsende Pflanzen mit röhrigen, hohlen und kantig gefurchten, grünen oder rotbraunen Stängeln. Die Laubblätter sind 3-fach gefiedert mit lineal-lanzettlichen Endabschnitten, die weißspitzig sind und unterseits ein Adernetz aufweisen. Die Blattstiele führen Milchsaft, die Rachis (Blattspindel, Mittelachse) ist gerade. Die Blütenstände sind 20–40-strahlige Dolden. Hüllblätter sind vielblättrig, zurück gebogen, lanzettlich und hautrandig (Hüllblätter sind bei Doldenblütler die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen). Hüllchenblätter unterhalb der Döldchen sind ebenfalls vielblättrig, zurück gebogen, lanzettlich und hautrandig. Die Kronblätter sind weiß, nicht strahlend (alle gleich groß). Die Früchte sind 4–5 mm lang, ohne Flügel (beim ähnlichen Selinum carvifolia (L.) L. mit Flügel).


Abb. 1 Ungeflügelte Früchte des Peucedanum palustre. Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 6 m, 53° 31' 40 N, 07° 26' 52 O
Abb. 2 Dolde von Peucedanum palustre. Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 7 m, 53° 31' 38 N, 07° 26' 57 O
Abb. 3 Frisch austreibende Sprossachse von Peucedanum palustre. Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 7 m, 53° 31' 38 N, 07° 26' 57 O
Abb. 4 Laubblätter von Peucedanum palustre. Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 7 m, 53° 31' 38 N, 07° 26' 57 O
Abb. 5 Döldchen des Peucedanum palustre. Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 7 m, 53° 31' 38 N, 07° 26' 57 O
Abb. 6 Oberes Stängelblatt von Peucedanum palustre mit gerader Spindel und verbreiterter Scheide. Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 7 m, 53° 31' 38 N, 07° 26' 57 O
Abb. 7 Oberes Stängelblatt von Peucedanum palustre. Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 7 m, 53° 31' 38 N, 07° 26' 57 O
Abb. 8 Lanzettliche, hautrandige und zurück gebogene Hüll- und Hüllchenblätter beim Peucedanum palustre. Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 6 m, 53° 31' 40 N, 07° 26' 52 O
Abb. 9 Stängel des Peucedanum palustre. Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 6 m, 53° 31' 40 N, 07° 26' 52 O
Abb. 10 Pflanzen des Peucedanum palustre an einem Wegesrand im Moorgebiet Ewiges Meer, Ostfriesland, 31.07.2018, 7 m, 53° 31' 38 N, 07° 26' 57 O


Der Gattungsname Peucedanum L. existierte schon vorlinnäisch und leitet sich von gr. "peukos" (= stechend, scharf) ab, später zu gr. "peukedanon" (= bitter schmeckend), nach der bitter schmeckenden Wurzel, die eine alte Heilpflanze ist. Das Epitheton palustre stammt von lat. "paluster" (= im Sumpf lebend), nach dem Standort der Art.

Peucedanum palustre ist eine Pflanze für den naturnahen Garten an feuchter Stelle.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Peucedanum palustre. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/peucedanum-palustre.html am Tg.Mo.Jahr.