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Polygonatum cryptanthum H. Lév. & Vaniot
synonym: Polygonatum fauriei H. Lév. & Vaniot
Cheju-Salomonsiegel, Zweiblütige Weißwurz, Asparagaceae -
Spargelgewächse
Frühlingblüher, IVV, 2040 cm hoch, sommergrün,
mehrjährig
Das Cheju-Salomonsiegel stammt aus dem südlichen Korea und Süd-Japan
(Kyushu-Insel), wo die Pflanzen in der Krautschicht lichter Bergwälder
auf 4001.000 m über Meereshöhe wachsen. Die Pflanzen sind
sommergrün und haben ein fleischiges, fast zylindrisches, 12 cm
im Durchmesser großes, mit knotigen Verdickungen und 45 cm langen
Internodien sich verzweigendes Rhizom. Die Stängel sind aufrecht, bogig
überhängend, 2040 cm hoch, unten stielrund, oben kantig,
glatt oder rauh und behaart. Die Blätter stehen 2-zeilig, sind
wechselständig, fast sitzend, eiförmig, unterseits behaart, oberseits
kahl oder behaart, 34,5 cm lang und 23,5 cm breit. Die Blüten
stehen zu 14 in den Blattachseln mit einem kantigen, behaarten, warzigen,
zurückgebogenen Blütenstandsstiel. Es finden sich 23
eiförmige, behaarte und 710 mm lange Hochblätter. Die
Einzelblüten sind 13 mm lang gestielt, gelblich-grün, 914
mm lang und nach Zimt duftend. Später bilden sich etwa 1 cm große,
kugelige, blaue Beeren mit jeweils 58 Samen.
Einige Autoren sehen das Polygonatum involucratum (Franch. & Sav.)
Maxim. als konspezifisch zum P. cryptanthum, zu einer Art gehörig.
Polygonatum involucratum ist vollständig glatt, mit längerem
Rhizom und warzigen Staubfäden.
Abb. 1 Die Blüten des Polygonatum cryptanthum stehen 14 in den Blattachseln, Privatgarten, 08.05.2018 | Abb. 2 Aufrecht überhängede Stängel des Polygonatum cryptanthum mit den auffälligen Blütenständen, Privatgarten, 08.05.2018 |
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Abb. 3 Die Blüten des Polygonatum cryptanthum sind überragt von 23 eiförmigen Hochblättern, Privatgarten, 08.05.2018 |
Der Gattungsname Polygonatum Mill. leitet sich ab von gr. "poly" (=
viel) und gr. "gony" (= Knie), beziehungsweise Genitiv zu "polygonatos" für
die vielknotigen, winkeligen Rhizome. Auf die Narben, die die Sprossachsen
am Rhizom hinterlassen, bezieht sich der deutsche Name Salomonsiegel. Das
Art-Epitheton cryptanthum stammt von gr. "kryptos" (= verborgen) und
gr. "anthos" (= Blüte), nach den unter relativ großen
Hochblättern verborgenen Blütenständen. Der deutsche Name
Cheju-Salomonsiegel referiert auf den Fundort des Typus am Mount Halla auf
der Cheju-Insel in Korea (1907) durch Urbain Jean Faurie (18471915).
Das Cheju-Salomonsiegel ein ungewöhnliches Salomonsiegel mit relativ
großen Hochblättern, mithin groß erscheinenden Blüten.
Es eignet sich für den lichten Schatten bis Halbschatten unter
Gehölzen in Kombination mit filigranen Farnen. Die Pflanzen sind
sehr robust und anspruchslos. Ideal ist ein immer leicht feuchter, humoser
und tiefgründiger Boden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Polygonatum cryptanthum.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/polygonatum-cryptanthum.html am
Tg.Mo.Jahr.
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