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Polygonatum punctatum Royle ex Kunth
synonym: Disporopsis mairei H. Lév.
Polygonatum
anomalum Hua
Polygonatum
marmoratum H. Lév.
Polygonatum
mengtzense F. T. Wang & Tang
Polygonatum
parcefolium F. T. Wang & Tang
Polygonatum
sinomairei F. T. Wang & Tang
Mengzi-Weißwurz, Mengzi-Salomonsiegel, Asparagaceae -
Spargelgewächse
Frühlingblüher, IVVI, 3080 cm hoch, sommer-,
immergrün, mehrjährig
Das Mengzi-Salomonsiegel stammt aus dem östlichen Asien (Bhutan, Burma,
China, Indien, Nepal, Thailand und Viertnam), wo sie als Epiphyten auf moosigen
Felsen und Stämmen in den Wäldern auf 1.1002.700 m
über Meereshöhe wachsen. Es sind immergrüne Aufsitzer-Pflanzen
mit einem fleischigen, 11,5 cm dicken, horizontalen, zylindrischen,
mit regelmäßig perlenartigen Knoten sich verzweigenden Rhizom.
Die Stängel sind 80 cm hoch, bogenförmig überhängend,
oft lilafarben gefleckt, distal manchmal warzig, stielrund oder rinnig. Die
Blätter sind mehr oder weniger wechselständig, kurz gestielt,
eiförmig bis lanzettlich, selten sichelförmig, 614 cm lang
und 1,55 cm breit. Die Blütenstände sind 114-blütige
Trauben oder Büschel mit 512 mm langen Blütenstandsstielen,
ohne oder mit rasch abfallenden Hochblättern. Die Einzelblüten
sind hängend bis aufrecht, 210 mm lang gestielt, weiß oder
grünlich mit lilafarbenen Flecken, krugförmig, 713 mm lang
und geruchlos. Später bilden sich rote, etwa 7 mm große, kugelige
Beeren mit jeweils 810 Samen.
Manche Autoren trennen das Polygonatum mengtzense als eigenständige
Art ab. Dessen Pflanzen haben stielrunde Stängel, wechselständige
Laubblätter, 114-blütige Trauben und
grünlich-weiße, rot gefleckte Perigone. Das P. punctatum
hingegen hat rinnige Stängel, wechselständige bis quirlständige
oder gegenständige Laubblätter, 12-blütige Büschel
und weiße, rosafarben gefleckte Perigone.
Abb. 1 Eiförmige bis sichelförmige, rötlich grüne Laubblätter des Polygonatum punctatum in einem Privatgarten, 02.06.2018 | Abb. 2 Gefleckter und stielrunder Stängel des Polygonatum punctatum in einem Privatgarten, 02.06.2018 |
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Abb. 3 Die Blüten des Polygonatum punctatum sind krugförmig und stehen in wenigblütigen Trauben, Privatgarten, 02.06.2018 |
Der Gattungsname Polygonatum Mill. leitet sich ab von gr. "poly" (=
viel) und gr. "gony" (= Knie), beziehungsweise Genitiv zu "polygonatos" für
die vielknotigen, winkeligen Rhizome. Auf die Narben, die die Sprossachsen
am Rhizom hinterlassen, bezieht sich der deutsche Name Salomonsiegel. Das
Art-Epitheton punctatum stammt von lat. "punctum" (= Stich, Loch,
Punkt), nach den gepunkteten Stängeln und gefleckten Perigonen. Das
Art-Epitheton mengtzense verweist auf den Fundort Mengzi in Yunna,
China, nahe der Grenze zu Burma.
Die Mengzi-Weißwurz ist eines der wenigen epiphytisch oder lithophytisch
wachsenden Salomonsiegel. Die Pflanzen bevorzugen schattige bis halbschattige,
feuchte Kalkstein-Habitate und bleiben im subtropischen bis
warmgemäßigten Klima meist immergrün oder sind spät
einziehend. Im kühlgemäßigten west- oder mitteleuropäischen
Klima können die Pflanzen sommergrün sein. Inwiefern die Art sich
für eine Freilandkultur in Mitteleuropa eignet bleibt auszutesten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Floden, A. 2014: A new combination in Polygonatum (Asparagaceae) and
the reinstatement of P. mengtzense. Ann. Bot. Fennici,
51, 106116.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Polygonatum punctatum.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/polygonatum-punctatum.html am
Tg.Mo.Jahr.
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